Langflossenschmerlen | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Vaillantella euepiptera aus der Erstbeschreibung von Léon Vaillant. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Vaillantellidae | ||||||||||||
Nalbant & Banarescu, 1977 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Vaillantella | ||||||||||||
Fowler, 1905 |
Die Langflossenschmerlen (Vaillantella) sind eine Gattung der Schmerlenartigen (Cobitoidea) und die einzige Gattung der damit monotypischen Familie Vaillantellidae. Die Fische leben in Fließgewässern auf der Malaiischen Halbinsel, auf Sumatra und Kalimantan.
Merkmale
Die Vaillantella-Arten sind die morphologisch ungewöhnlichsten Schmerlenartigen. Die etwa zwölf Zentimeter lang werdenden Süßwasserfische ähneln, mit ihrer langgestreckten Gestalt, den Dornaugen (Pangio), haben aber eine ungewöhnlich lange Rückenflosse (Name), die von 53 bis 73 verzweigten Flossenstrahlen gestützt wird. Die größte Anzahl von Rückenflossenstrahlen einer anderen Schmerlenartigen findet sich bei Enobarbus maculatus, die 28 Flossenstrahlen aufweist. Bei Vaillantella beginnt die Rückenflosse schon im ersten Körperdrittel und reicht bis zur Schwanzflosse. Die Seitenlinie ist vollständig, die Schwanzflosse, wie bei den Prachtschmerlen, gegabelt.
Systematik
Die systematische Stellung der Langflossenschmerlen war lange Zeit umstritten. Sie wurden abwechselnd den Bachschmerlen, den Prachtschmerlen oder den „echten“ Schmerlen zugerechnet. In letztgenanntem Fall auch innerhalb einer eigenen Unterfamilie (Vaillantellinae).
Neuerdings werden sie auf Basis molekulargenetischer Untersuchungen als Schwestergruppe der Klade aus Steinbeißern (Cobitidae), Flossensaugern (Balitoridae), „Störmäulern“ (Ellopostomatidae) und Bachschmerlen (Nemacheilidae) sogar in eine eigene Familie (nunmehr Vaillantellidae) gestellt.
Die systematische Stellung verdeutlicht folgendes Kladogramm (nach Bohlen & Šlechtová, 2009, und Chen et al., 2009):
Karpfenartige (Cypriniformes) |
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Arten
Es gibt drei Arten, von denen die ersten beiden nur durch einen bzw. drei Funde bekannt sind.
- Vaillantella cinnamomea Kottelat, 1994
- Vaillantella euepiptera (Vaillant, 1902)
- Vaillantella maassi Weber & de Beaufort, 1912
Literatur
- Jörg Bohlen, Vendula Šlechtová: Phylogenetic position of the fish genus Ellopostoma (Teleostei: Cypriniformes) using molecular genetic data. Ichthyological Exploration of Freshwaters, 20 (2), 2009, S. 157–162 (Online PDF, 1,8 MB).
- Wei-Jen Chen, V. Lheknim, Richard L. Mayden: Molecular phylogeny of the Cobitoidea (Teleostei: Cypriniformes) revisited: position of enigmatic loach Ellopostoma resolved with six nuclear genes. In: Journal of Fish Biology, 75 (9), 2009, S. 2197–2208. doi:10.1111/j.1095-8649.2009.02398.x
- Teodor T. Nalbant, Petre Mihai Bănărescu: Vaillantellinae, A New Subfamily Of Cobitidae (Pisces, Cypriniformes). In: Zoologische Mededelingen, 52 (8), 1977, S. 99–105 (Online PDF, 863 kB).
- Vendula Šlechtová, Jörg Bohlen, Heok Hui Tan: Families of Cobitoidea (Teleostei; Cypriniformes) as revealed from nuclear genetic data and the position of the mysterious genera Barbucca, Psilorhynchus, Serpenticobitis and Vaillantella. In: Molecular Phylogenetics and Evolution, 44 (3), 2007, S. 1358–1365
Weblinks
- Langflossenschmerlen auf Fishbase.org (englisch)