In der Informatik ist die Van-Emde-Boas-Vorrangwarteschlange, welche nach ihrem Erfinder Peter van Emde Boas benannt ist, eine effiziente Implementierung einer Vorrangwarteschlange, bei welcher die Aktionen Einfügen, Löschen, GetMinimum usw. eine Laufzeit von O (log log N) aufweist, wobei N die Anzahl der möglichen Schlüssel darstellt.
Aufbau
Eine Van-Emde-Boas-Vorrangwarteschlange besteht aus einer k-Struktur T, wobei k die Anzahl der Bits angibt, die ein jedes Element zur Darstellung höchstens benötigen darf, mit folgenden Eigenschaften:
- T.size: Anzahl aller Elemente, welche in der Vorrangwarteschlange aktuell gespeichert sind
- T.list: Doppelt verkettete Liste, die die gespeicherten Schlüssel in aufsteigender Reihenfolge enthält
- T.b: Ein Bitvektor mit T.b[i]=
- T.p: Ein Vektor von Zeigern auf die Elemente von T.list. Wenn T.b[i]=1, dann zeigt T.p[i] auf i in T.list.
- T.top: Die gleiche hier beschriebene k/2-Struktur, welche die vordere Hälfte der Bits aller in T.list enthaltenen Schlüssel enthält
- T.bottom: Ein Feld mit k/2-Strukturen, welche jeweils einen Eintrag enthalten für die Elemente von T.top, mit dem Inhalt der hinteren Hälfte der Bits, die zu der vorderen Hälfte zugehörig ist.
Beispiel
Sei , die Schlüsselmenge .
- Dann ist T.size
- T.list enthält die Schlüssel aus S in aufsteigender Reihenfolge doppelt verkettet.
- T.b[2]T.b[3]T.b[7]T.b[10]T.b[13].
- T.p[2] zeigt auf in T.list, T.p[3] auf usw.
Für T.top und T.bottom müssen die Binärwerte der gespeicherten Zahlen betrachtet werden. , , , , .
- T.top ist 2-Struktur für die Werte .
- T.bottom hat 4 Einträge (jeweils einen für jedes Element aus T.top) mit
- T.bottom[0] ,
- T.bottom[1] ,
- T.bottom[2] ,
- T.bottom[3] .
Ein Schlüssel mit kann in dieser 4-Struktur nicht gespeichert werden, da und somit mehr als 4 Bits zur Speicherung nötig wären.
Literatur
- P. van Emde-Boas, R. Kass, E. Zijlstra: Design and Implementation of an Efficient Priority Queue. In: Mathematical Systems Theory. 10: 99–127, 1977.
- P. van Emde-Boas: Preserving Order in a Forest in Less than Logarithmic Time and Linear Space. In: Inf. Proc. Letters. 6(3): 80–82, Juni 1977.