Viktor Freiherr von Fuchs (* 25. Oktober 1840 in Wien; † 29. September 1921 in Hall in Tirol) war ein österreichischer Jurist und Politiker (CSP). 1879 bis 1918 war er Reichsratsabgeordneter, 1898 bis 1900 auch Präsident des Abgeordnetenhauses.

Leben

Fuchs besuchte eine Volksschule und danach das Stiftsgymnasium Melk, wo er 1859 die Matura ablegte. 1859 bis 1863 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien, 1864 bis 1872 war er Rechtsanwaltsanwärter. 1867 promovierte er zum Dr. iur. Ab 1872 war er in Wien als Rechtsanwalt tätig, bis er 1878 nach Salzburg übersiedelte und eine politische Laufbahn einschlug. Noch im selben Jahr wurde er Abgeordneter der Landgemeinden im Landtag des Herzogtums Salzburg, dies blieb er sechs Wahlperioden lang bis 1913. 1879 wurde er auch Reichsratsabgeordneter.

Von 1898 bis 1900 war er Präsident des Abgeordnetenhauses, einer der beiden Kammern des Reichsrates. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie war er vom 21. Oktober 1918 bis zum 16. Februar 1919 Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung Deutschösterreichs. Von 1920 bis zu seinem Tod war er Mitglied des Verfassungsgerichtshofes.

Viktor von Fuchs war seit 1874 verheiratet mit Marie Görres (1851–1914), Tochter von Guido Görres und Maria Görres geb. Vespermann, sowie Enkelin von Joseph Görres. Sie war die Witwe des Dichters Hippolyt August Schaufert (1834–1871). Die beiden hatten zwei Kinder: Ludwig Freiherr von Fuchs (1875–1939), der Maria Freiin v. Giovanelli zu Gerstburg u. Hörtenberg (1884–1951), die Tochter des Tiroler Freiheitskämpfers und österreichischen Politikers Joseph von Giovanelli zu Gerstburg und Hörtenberg heiratete und Emilie Freiin von Fuchs, die Paul von Kathrein ehelichte.

Er war Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindungen KÖStV Austria Wien (seit 1881) und KaV Norica Wien (seit 1891).

Dr. Viktor Freiherr von Fuchs-Stiftung

Viktor von Fuchs ist Namensgeber für die von seinen Nachfahren 1990 errichtete Dr. Viktor Freiherr von Fuchs-Stiftung, eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in München. Die Stiftung fördert Initiativen, die sich darum bemühen, Menschen ein Leben und Sterben in Würde zu ermöglichen. Zu den Förderprojekten der Stiftung gehören beispielsweise REFUGIO München, ein Beratungs- und Behandlungszentrum für Flüchtlinge und Folteropfer oder das „SOS-Kinderdorf Clearing-house Salzburg“ zur Betreuung unbegleiteter, minderjähriger Flüchtlinge.

Literatur

  • Fuchs Viktor Frh. von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 379 f. (Direktlinks auf S. 379, S. 380).
  • Fuchs, Freiherr von, Dr. Viktor. In: Richard Voithofer: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch 1918 bis zur Gegenwart (= Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für Politisch-Historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg. Bd. 32). Böhlau, Wien u. a. 2007, ISBN 978-3-205-77680-2, S. 56.

Einzelnachweise

  1. Deutsches Adelsarchiv: Genealogisches Handbuch des Adels, Band 68, 1978, Seite 77
  2. Gotha Freiherren, (Verlag Perthes Gotha), 1929, 194.
  3. Über uns. In: Die Stiftung. Dr. Viktor Freiherr von Fuchs-Stiftung, abgerufen am 16. September 2019.
  4. Auszug der Förderaktivitäten unserer Stiftung. In: Die Stiftung. Dr. Viktor Freiherr von Fuchs-Stiftung, abgerufen am 16. September 2019.
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