Vinzenz Oskar Ludwig (* 18. Juni 1875 in Nieder-Hillersdorf, Österreichisch-Schlesien; † 22. Jänner 1959 in Langenzersdorf) war ein Klosterneuburger Augustiner-Chorherr, Gymnasialprofessor, Stiftsbibliothekar, Priester, Historiker, Schriftsteller und Dichter.

Leben

Ludwig absolvierte das Gymnasium in Olmütz und trat anschließend 1894 in das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg ein. 1901 wurde er zum Dozent für Kirchengeschichte und Patristik der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt Klosterneuburg ernannt. Ab 1929 war er Stadtpfarrer von Korneuburg. Weil er vom 7. Februar bis zum 24. September 1938 446 Juden taufte und ihnen durch ein Konvertieren Rettung ermöglichte, da diese Ausreisepapiere erlangen konnten, wurde er von der Gestapo verhaftet und seines Postens enthoben. Nach der Enthaftung wurde er Rektor der Kirche am Leopoldsberg.

Er war seit 1928 Mitglied der Katholisch Deutschen Burschenschaft (KDB) Rheno-Danubia zu Wien im RKDB (seit 1965 CAB Rheno-Danubia zu Wien im RKAB).

Ludwig schrieb zahlreiche historische Abhandlungen. In seinem Buch „Der Leopoldsberg: Landschaft, Geschichte, Legende, Kunst u. Literatur“, Volksliturg. Verlag 1939, kommt er zu der Auffassung, dass Marco d’Aviano die berühmte Messe vom 12. September 1683 vor der Schlacht am Kahlenberg auf dem Leopoldsberg gelesen habe und nicht auf dem Kahlenberg.

Begraben ist Ludwig in Langenzersdorf, wo er auch seinen Lebensabend verbrachte.

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Fritz Fellner, Doris Corradini: Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert; Böhlau-Verlag 2006, ISBN 9783205774761
  2. Arge jüdisches Leben: Korneuburg (Memento des Originals vom 9. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 28. April 2010
  3. 1 2 3 ORF: Prof. Vinzenz Oskar Ludwig, Chorherr; abgerufen am 28. April 2010
  4. Fritz Aldefeld (Hrsg.): Gesamt-Verzeichnis des R.K.D.B. Neuß 1931.
  5. Wiener Geschichtsblätter, Band 9–12; Verein für Geschichte der Stadt Wien 1954
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