Die Volksvereine wurden von den badischen Demokraten gegründet, um eine Organisation zu schaffen, die sich von den Vaterländischen Vereinen der badischen Liberalen unterschied. Es gab in der Zeit der Badischen Revolution 1848/49 noch keine klar voneinander geschiedenen organisierten Parteien.
In Baden war während der zweiten Offenburger Versammlung am 19. März 1848 ein Central-Ausschuss mit Friedrich Hecker als Leiter gebildet worden, um die Volksvereine aufzubauen. Nach dem Aufstand im Mai 1848 wurden diese verboten. Die Verbote ließen sich nicht aufrechterhalten und ab Dezember 1848 wurden die Volksvereine unter Amand Goegg wieder reorganisiert. Bis Mai 1849 entstanden so über 400 Vereine mit rund 35 000 Mitgliedern.
Die Organisationsstruktur der badischen Volksvereine orientierte sich am Verwaltungsaufbau des Staates. In den Amtsstädten wurden Bezirksvereine gegründet, die die örtlichen Volksvereine initiieren sollten. An der Spitze aller Volksvereine stand der Landesausschuss.
Mit der Volksversammlung am 13. Mai 1849 in Offenburg übernahmen die Volksvereine die Führung in der badischen Mai-Revolution.
Literatur
- Revolution im Südwesten. Stätten der Demokratiebewegung 1848/49 in Baden-Württemberg. Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft hauptamtlicher Archivare im Städtetag Baden-Württemberg, 2. Auflage, Karlsruhe 1998, ISBN 3-88190-219-8.