Unter Vorwärts-Abwärts wird eine Haltung des Pferdes verstanden, bei der es in der Oberlinie eine entspannte Dehnungshaltung einnimmt. Der Hals des Pferdes wölbt sich in Verlängerung der Rückenlinie nach unten, das Pferd tritt weiter schwungvoll an die Hand heran. Die Stirnlinie des Pferdes kommt dabei etwas weiter vor die Senkrechte. Dabei sollten die Nüstern niemals tiefer am Boden sein, als auf Höhe des Buggelenkes; also dem seitlich gesehenen vordersten Punkt der Brust ("Taucherstellung" nach Egon von Neindorff).

Vorwärts-Abwärts werden Pferde vor allem zum Beginn oder am Ende einer Trainingseinheit geritten, um sie aufzuwärmen bzw. nach getaner Arbeit wieder zu entspannen. Diese Haltung ist für das Pferd sehr gesund.

Auch junge Pferde sollen häufig Vorwärts-Abwärts geritten werden, da sie so die Balance besser halten können und sich die für das Tragen eines Reiters benötigte Rückenmuskulatur ausbilden kann.

Gefahren des Vorwärts-Abwärts

Erich Kotzab, Über die Versammlung des Pferdes Seite 45 schreibt: Es wird immer postuliert, dass die Arbeit Vorwärts-Abwärts für die Rückenmuskulatur von Vorteil wäre. Einige Pferde finden danach aber nicht mehr zur korrekten Aufrichtung. Man kann sich also nicht oft genug vergegenwärtigen, dass die Arbeit Vorwärts-Abwärts nun einmal die Gefahr in sich birgt, die Wirbel näher aneinander rücken zu lassen. Dadurch entsteht aber ein erhöhtes Risiko der oben beschriebenen Wirbelkompression.

Definition nach HDV 12/37

Seite 146f: Das Pferd muß dabei mit nach vorn gedehntem Hals, die Kammlinie leicht nach oben gewölbt, und vorwärts-abwärts gerichteter Nase völlig entspannt dahingehen und darf nicht eiliger treten.

Literatur

  • HDV 12/37 Reitvorschrift H.Dv.12
  • Erich Kotzab, Über die Biegung und Versammlung des Pferdes, Cadmos Verlag 2006, ISBN 978-3-86127-436-0
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