WIR war eine Künstlergruppe, die 1959 von den Malern der Akademie der Bildenden Künste München Florian Köhler, Heino Naujoks und Helmut Rieger gegründet wurde. Weitere Mitglieder wurden 1961 der Maler Reinhold Heller und 1962 der Bildhauer Hans Matthäus Bachmayer. Die Gruppe bildete mit der Gruppe SPUR (1957–1965) den Ausgangspunkt der inzwischen international beachteten Münchner Gruppengenealogie, zu der später noch die aus dem Zusammenhang von SPUR und WIR hervorgegangene GEFLECHT (1965–1968) und KOLLEKTIV HERZOGSTRASSE (1975–1982) hinzukamen.

Geschichte und Ausrichtung

Die Erneuerung der zeitgenössischen Kunst sollte durch die individuellen Arbeiten erfolgen, die gleichzeitig Ausdruck des Kollektivs sein sollten. Die am Informel geschulten Künstler orientierten sich anfangs am Barock, insbesondere Peter Paul Rubens. Ab etwa 1962 gewannen durch die SPUR-Mitglieder HP Zimmer und Helmut Sturm die Malerei der CoBrA-Künstler Karel Appel und Asger Jorn an Einfluss. Helmut Rieger und Reinhold Heller fanden wie die CoBrA-Künstler im von Naiver Malerei und Art brut inspirierten Werk von Jean Dubuffet neue Inspiration.

1965 vereinigte sich die Künstlergruppe WIR mit der Münchner Gruppe SPUR zu SPUR-WIR. Aus diesem Zusammenschluss wurde ein Jahr später die Gruppe GEFLECHT.

Ausstellungen

Literatur

  • Cobra, Spur, Wir, Geflecht, Kollektiv Herzogstraße, Ausstellungskatalog, Ganserhaus, Wasserburg am Inn, 1983.
  • Gruppe SPUR und Gruppe WIR, Zeitschrift, Nr. 1, München, 1965.
  • Gruppe WIR, 1959–1965, Bachmayer, Heller, Köhler, Naujoks, Rieger, Ausstellungskatalog, Kunstverein München; Kunstverein Salzburg, 1987.
  • Gruppe WIR. 1959–1965. Hans Matthäus Bachmayer, [eine Ausstellung der Lothar & Christel Fischer Stiftung und der Stadt Neumarkt i.d. OPf.; Museum Lothar Fischer, 25. Januar – 3. Mai 2015; Kunsthalle Schweinfurt, 22. Mai – 13. September 2015]. Herausgegeben von Pia Dornacher und Selima Niggl. Mit Beiträgen von Andrea Brandl. Schreiber, München 2015, ISBN 978-3-88960-146-9.
  • Christoph Wilhelmi: Künstlergruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit 1900. Ein Handbuch. Hauswedell, Stuttgart 1996, ISBN 978-3-7762-1106-1, S. 360 (Nr. 231).
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