Joachim Carl Walther Schoenborn, auch Walter Schoenborn, (* 19. Juli 1883 in Seebad Neuhäuser; † 7. Mai 1956 in Kiel) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Staatsrechtslehrer.

Schoernborn, Sohn des Chirurgen Karl Schönborn, wurde 1906 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg promoviert und habilitierte sich dort 1908. Nach einem dreijährigen Aufenthalt in Konstantinopel wurde er in Heidelberg 1915 außerordentlicher Professor. 1919 wurde er dort ordentlicher Professor für Staats- und Völkerrecht und wechselte 1920 an die Christian-Albrechts-Universität Kiel. Ab 1934 leitete er das Institut für Internationales Recht.

Schoenborn war Gründungsmitglied der Vereinigung der deutschen Staatsrechtslehrer.

Schriften

  • Das Oberaufsichtsrecht des Staates im modernen deutschen Staatsrecht, Winter, Heidelberg 1906 (zugleich: Universität Heidelberg, jur. Diss., 1906).
  • Studien zur Lehre vom Verzicht im öffentlichen Recht, Mohr, Tübingen 1908 (zugleich: Universität Heidelberg, Habil.-Schrift, 1908).
  • Staatensukzessionen, Kohlhammer, Berlin, Stuttgart, Leipzig 1913.
  • Die Besetzung von Veracruz. Zur Lehre von den völkerrechtlichen Selbsthilfeakten. Mit einem Anhang: Urkunden zur Politik des Präsidenten Wilson gegenüber Mexiko, Kohlhammer, Berlin, Stuttgart, Leipzig 1914.

Literatur

  • Claus-Nis Martens: Walther Schoenborn (1883–1956). Ein Staatsrechtslehrer in den verfassungsrechtlichen Epochen unseres Jahrhunderts, Peter Lang, Frankfurt am Main 1990, ISBN 978-3-631-42890-0.
  • Michael Stolleis: Die Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland. Bd. 3: Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914–1945, Beck, München 1999, ISBN 3-406-37002-0, S. 280.
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