Walther Keller (* 30. April 1864 in Stuttgart; † 30. März 1952 ebenda) war ein deutscher Verleger.
Leben
Walther Keller, Sohn des Kaufmanns Rudolf Keller (1838–1904) sowie der aus Tübingen stammenden Emma geborene Schuler (1845–1878), absolvierte nach abgelegtem Abitur eine Buchhändlerlehre in Stuttgart. Nach einer Gehilfentätigkeit in der Schragschen Buchhandlung in Nürnberg bildete sich Keller in Stuttgart und Paris weiter, wo er zudem Vorlesungen und Kurse an der Technischen Hochschule beziehungsweise Sorbonne belegte.
1893 erwarb Keller zusammen mit Euchar Nehmann die angeschlagene Franckh'sche Verlagshandlung in Stuttgart. Walther Keller behielt zunächst die literarische Auslegung des Verlags bei, nach der Gründung der „Kosmos-Gesellschaft der Naturfreunde“ im Jahr 1903 und der ein Jahr danach erfolgten Herausgabe der Zeitschrift „Kosmos“ wandte er sich ausschließlich den Naturwissenschaften zu. Der Erfolg der Zeitschrift, die die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse und Fortschritte einer breiten Leserschaft naheführen wollte, war enorm. 1912 waren bereits mehr als 100 000 Abonnenten registriert, 1939 waren im Verlag Franckh über 300 Mitarbeiter beschäftigt, die die Leser des „Kosmos“ unter anderem mit Selbstbaufernrohren, Mikroskopen sowie verschiedenen Kosmos-Baukästen und -Lehrspielzeugen versorgten.
Der 1916 zum württembergischen Hofrat ernannte Walther Keller, der nach 1945 noch den Wiederaufbau und -aufstieg des im Krieg zerstörten Verlags miterlebte, verstarb 1952 einen Monat vor Vollendung seines 88. Lebensjahres in Stuttgart. 1950 übernahm sein Sohn Rolf die Leitung der Franckh'schen Verlagshandlung, W. Keller & Co., die er bis zu dessen Tod 1987 innehatte.
Literatur
- Adalbert Brauer: Keller, Walther. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 468 (Digitalisat).
- Walther Killy, Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 5. Saur, München 1996, ISBN 3-598-23163-6, S. 498.