Ein Wasserinjektionsgerät (WIG) ist ein Arbeitsschiff und Wasserbaufahrzeug, das Schlickablagerungen in Fahrwassern und Hafenbecken mit einem Spülrohr beseitigt.
Geschichte
In den 1980er Jahren wurde es zunehmend problematischer, den gebaggerten und schadstoffbelasteten Schlick aus dem Hamburger Hafen umweltgerecht und vorschriftsmäßig zu deponieren. Aus dieser Not heraus entstand die Idee, den Schlick aufzuwirbeln und die belasteten Bestandteile mit der Strömung elbabwärts treiben zu lassen. Dieses Verfahren, das wasserhaushaltsrechtlich nicht als Eingriff in ein fließendes Gewässer gilt, wurde später von anderen Hafenbetreibern übernommen.
Einsatz
Von einem freifahrenden Schiff wird über ein mit Düsen versehenen Rohrbalken Wasser in die Gewässersohle von Schleusen, Vorhäfen, Liegeplätzen oder Fahrwassern injiziert. Die dadurch aufgewirbelten Sedimente werden wie eine Wolke aufgewirbelt und mit der natürlichen Strömung fortgetragen. Die Wasserinjektionsanlage besteht aus starken Spülwasserpumpen und dem Spülrohrsystem mit Windenanlage, Verstell- und Tiefenmesseinrichtung.
In den deutschen Häfen sind zum Beispiel folgende Wasserinjektionsgeräte im Einsatz:
- Akke (Baujahr 1943) im Bereich der Unterelbe und Unterweser
- Njörd (Baujahr 1994) in den Hamburger Häfen
- Hol Deep (Baujahr 1994) in den Bremer Häfen
- Hol Blank (Baujahr 2006) in den Bremerhavener Häfen
- Steubenhöft (Baujahr 2009) in den Cuxhavener Häfen
- Utlandshörn (Baujahr 2016)
- Akke
- Njörd
- Hol Blank
- Steubenhöft
- Utlandshörn
Siehe auch
Literatur
Weblinks
- Das Wasserinjektionsverfahren (PDF; 3,9 MB)
- Der Einsatz des Wasserinjektionsbaggerns im Hamburger Hafen – Erfahrungen und Untersuchungen. (Memento vom 22. Oktober 2013 im Internet Archive)