Wassernabel

Gewöhnlicher Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris), Illustration

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Araliengewächse (Araliaceae)
Unterfamilie: Hydrocotyloideae
Gattung: Wassernabel
Wissenschaftlicher Name
Hydrocotyle
L.

Die Pflanzengattung Wassernabel (Hydrocotyle) gehört zur Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Die einzige in Mitteleuropa vorkommende Art dieser kleinen Sumpfpflanzen ist der Gewöhnliche Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris).

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Wassernabel-Arten sind einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die meist kriechend und schlank Stängel bewurzeln sich an den Knoten. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die ungeteilten Blattspreiten sind oft herzförmig. Nebenblätter sind vorhanden und häutig.

Generative Merkmale

Die Blüten stehen in einfachen doldigen Blütenständen oder in Quirlen, in Blattachseln oder scheinbar dem Tragblatt gegenüber. Die zwittrigen Blüten sind unauffällig. Die Kelchzähle sind klein oder fehlen ganz. Die Blütenkronblätter sind weiß, grünlich oder gelb und haben eine gerade Spitze.

Die Frucht ist eiförmig oder fast scheibenförmig und seitlich stark zusammengedrückt. Die Fugenfläche ist klein. Die Rippen sind deutlich, die Mittelrippe der Außenfläche ist häufig geflügelt. Die Ölstriemen sind nur in den Hauptrippen und undeutlich ausgebildet oder ganz fehlend. Das Endokarp ist verholzt. Es wird kein Fruchtträger (Karpophor) gebildet.

Systematik und Verbreitung

Die Hydrocotyle wurde durch Carl von Linné aufgestellt.

Die Wassernabel-Arten (früher auch zu den Doldenblütlern (Apiaceae) gezählt) kommen von tropischen bis in gemäßigte Gebiete vor. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt auf der Südhalbkugel. Im östlichen und südlichen China sind 14 Arten beheimatet. In Mitteleuropa ist nur der Gewöhnliche Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris) heimisch.

Nach der Flora of China werden etwa 75 bis 100 Arten, bei der Angiosperm Phylogeny Website bis zu 130 Arten in die Gattung Hydrocotyle gestellt (Auswahl):

  • Hydrocotyle benguetensis Elmer (Syn.: Hydrocotyle ranunculifolia Ohwi): Die Heimat ist Taiwan, Korea und die Philippinen.
  • Hydrocotyle bonariensis Lam.: Das weite natürlichen Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Afrika über das südliche, zentralwestliche sowie westliche tropische Afrika bis zu Inseln des westlichen Indischen Ozeans und von den südlichen USA über Mexiko, Karibischen Inseln sowie Mittelamerika bis zz weiten Teilen Südamerikas.
  • Hydrocotyle burmanica Kurz: Die Heimat ist Myanmar.
  • Hydrocotyle calcicola Y.H.Li: Die Heimat ist der Süden der chinesischen Provinz Yunnan.
  • Hydrocotyle changanensis X.C.Du & Y.Ren: Die Heimat ist die chinesische Provinz Shaanxi.
  • Hydrocotyle dichondroides Makino: Die Heimat liegt im nördlichen Taiwan und Japan.
  • Hydrocotyle dielsiana H.Wolff: Die Heimat sind die zentralchinesischen Provinzen Hubei und Sichuan.
  • Hydrocotyle himalaica P.K.Mukherjee: Die Verbreitung erstreckt sich vom südlichen China über Bhutan, das nördliche Indien und Myanmar bis Nepal.
  • Hydrocotyle hookeri (C.B.Clarke) Craib: Sie ist südlichen China und Myanmar verbreitet.
  • Hydrocotyle javanica Thunb.: Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom östlichen Asien in Japan, Korea und auf Taiwan über Vietnam, den Indischen Subkontinent, Malesien bis in das östliche Australien und Inseln des südwestlichen Pazifik.
  • Brasilianischer Wassernabel (Hydrocotyle leucocephala Cham. & Schltdl.): Die Heimat der auch als Weißköpfiger Wassernabel bezeichneten Pflanze liegt im südlichen Mexiko, in Mittelamerika und in Südamerika.
  • Hydrocotyle nepalensis Hook. (Syn.: Hydrocotyle polycephala Wight & Arn.): Die Heimat befindet sich in China und der Himalaya-Region bis in das östliche Nepal.
  • Hydrocotyle novae-zelandiae DC.: Die Heimat ist Neuseeland.
  • Hydrocotyle pseudoconferta Masamune: Die Heimat ist Taiwan, die chinesische Provinz Yunnan sowie Myanmar.
  • Hydrocotyle ramiflora Maxim. (Syn.: Hydrocotyle maritima Honda): Die Heimat ist Taiwan, die chinesische Provinz Zhejiang und Japan.
  • Hahnenfußähnlicher Wassernabel (Hydrocotyle ranunculoides L. f.): Das Verbreitungsgebiet liegt im tropischen Afrika, auf der Arabischen Halbinsel im Jemen und in Nord- und Südamerika.
  • Hydrocotyle salwinica R.H.Shan & S.L.Liou: Die Heimat liegt in China im östlichen Tibet und im nordöstlichen Yunnan.
  • Hydrocotyle setulosa Hayata (Syn.: Hydrocotyle laxiflora Masam., Hydrocotyle masamunei M.Hiroe): Die Heimat ist Taiwan.
  • Hydrocotyle sibthorpioides Lam. (Syn. H. japonica, H. rotundifolia): Mit einer Verbreitung vom tropischen Afrika über Inseln des Westindischen Ozean, die Arabische Halbinsel im Jemen, den Indischen Subkontinent, weiters über Malesien, Hinterindien, China und Taiwan bis Japan.
  • Hydrocotyle umbellata L.: Sie ist in der Neuen Welt weitverbreitet.
  • Amerikanischer Wassernabel (Hydrocotyle verticillata Thunb.): Er ist in den gemäßigten und subtropischen Regionen Nord- und Südamerikas weitverbreitet.
  • Gewöhnlicher Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris L.): Die Heimat ist in das subatlantische (bis submediterrane) Europa; er kommt auch in Mitteleuropa vor. Er ist auch in der Kaukasusregion in Aserbaidschan und Georgien verbreitet.
  • Hydrocotyle wilfordii Max.: Sie ist Vietnam, im südlichen China, Japan und Korea verbreitet.
  • Hydrocotyle wilsonii Diels ex R.H.Shan & S.L.Liou: Die Heimat sind die zentralen chinesischen Provinzen Hubei und Chongqing.

Verwendung

Einige Arten spielen in der Aquaristik eine Rolle. Dazu zählen der Brasilianische Wassernabel (Hydrocotyle leucocephala), der Gewöhnliche Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris), der Amerikanische Wassernabel (Hydrocotyle verticillata), der Kriechende Wassernabel (Hydrocotyle sibthorpioides) und andere Arten.

Quellen

Literatur

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6

Einzelnachweise

  1. Xi-Chun Du, Yi Ren: Hydrocotyle changanensi (Araliaceae), a new species from Shaanxi, China. In: Finnish Zoological and Botanical Publishing Board 2010 (Hrsg.): Annales Botanici Fennici. Band 47, Nr. 3, 2010, ISSN 0003-3847, S. 403–407 (sekj.org [PDF; 1,3 MB]).
  2. Hydrocotyle im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. She Menglan, Mark F. Watson, John F. M. Cannon: Apiaceae through Ericaceae. In: Wu Zheng-yi & Peter H.Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 14. Science Press u. a., Beijing u. a. 1994, ISBN 0-915279-24-X, Hydrocotyle, S. 14 (englisch, Online textgleich mit gedrucktem Werk).
  4. Christel Kasselmann (1999), S. 302.
  5. Hans-Georg Kramer: Pflanzenaquaristik á la Kramer. Tetra-Verlag, Berlin-Velten 2009, ISBN 978-3-89745-190-2, S. 146 f. (Kriechender Wassernabel).
  6. Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995; 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 302–306.
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