Film | |
Deutscher Titel | Wer erschoss Salvatore G.? |
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Originaltitel | Salvatore Giuliano |
Produktionsland | Italien |
Originalsprache | Italienisch |
Erscheinungsjahr | 1961 |
Länge | 123 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Francesco Rosi |
Drehbuch | Suso Cecchi D’Amico Enzo Provenzale Francesco Rosi Franco Solinas |
Produktion | Franco Cristaldi |
Musik | Piero Piccioni |
Kamera | Gianni di Venanzo |
Schnitt | Mario Serandrei |
Besetzung | |
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Wer erschoss Salvatore G.? (Originaltitel: Salvatore Giuliano) ist ein Film von Francesco Rosi, gedreht 1961 auf Sizilien. Der dokumentarische Spielfilm behandelt den Mord an dem sizilianischen Banditen Salvatore Giuliano, die Suche nach den Tätern und den folgenden Gerichtsprozess.
Handlung
Der Bandit Salvatore Giuliano wird mit unzähligen Schusswunden in einem sizilianischen Hinterhof aufgefunden. Mit seinen Händen umklammert der Tote noch seine Waffe. Der Tatort füllt sich allmählich mit Polizisten, Journalisten und Schaulustigen. Es scheint, als habe der Bandit seiner Ergreifung gewaltsam entgehen wollen.
Doch der Schein trügt. Der Film behandelt die Geschichte des Gaspare Pisciotta, der als Verbündeter und Freund Giulianos sich den Separatisten auf Sizilien angeschlossen hat. Durch die Geschichte Pisciottas wird dem Zuschauer allmählich das Umfeld Giulianos nähergebracht. Die Geschehnisse und letzten Ereignisse vor dem Tod des Banditen werden aufgearbeitet. Es stellt sich heraus, dass neben separatistischen Politikern Siziliens auch Polizei und Mafia ihren Nutzen aus Salvatore Giuliano zogen und der Bandit nicht in dem Hinterhof aus Notwehr erschossen, sondern vergiftet und anschließend auf den leblosen Körper geschossen wurde. Wer die Täter und was deren Motive waren, bleibt im Unklaren.
Gaspare Pisciotta und die restlichen Banditen erwartet nach dem Tod Giulianos ein Gerichtsverfahren. Man verurteilt sie neben zahlreichen Verbrechen auch für die Ermordung Giulianos. Der Film endet mit dem verurteilten Gaspare Pisciotta, der, nachdem er im Gefängnis von einem Unbekannten besucht worden ist, anscheinend vergiftet wurde und sterbend aus seiner Zelle getragen wird.
Hintergrund
Rosi vermied es, den Mythos vom Volkshelden wieder aufleben zu lassen. Nach Giulianos Tod kamen nach und nach immer mehr Tatsachen über seine Zusammenarbeit mit der Mafia ans Tageslicht und an diesen Tatsachen orientiert sich der Film. Rosi drehte an Originalschauplätzen und mit Laiendarstellern, die Giuliano noch persönlich kannten und den Anschlag am 1. Mai selbst miterlebt hatten. In die Handlung des Films wurden Zeitungsberichte, Interviews und Zeugenaussagen eingespielt. Während seiner Recherchen und der Dreharbeiten erhielt Rosi mehrmals anonyme Morddrohungen.
Kritiken
„Das komplizierte Geflecht der Beziehungen zwischen dem Banditen, der Mafia und ihren Hintermännern klärt der eindrucksvolle Film nicht restlos auf, leistet aber einen künstlerisch wie gesellschaftspolitisch bedeutenden Beitrag zu einem Kapitel aus der unruhigen Geschichte Siziliens. Darüber hinaus ist der Film bedeutsam durch seinen seinerzeit neuen Stil der dokumentarisch-dramatischen Wirklichkeitsrekonstruktion.“
Auszeichnungen
- Berlinale 1962: Silberner Bär für die beste Regie
- Italien 1963: Filmpreise für die beste Regie, die beste Kamera und die beste Filmmusik sowie das Nastro d’Argento der italienischen Journalistenvereinigung
Weblinks
- Wer erschoss Salvatore G.? in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Wer erschoss Salvatore G.? In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.