Wernyhora (ukrainisch Вернигора, etwa „Mann, der Berge umstürzt“; gestorben 1769) war ein legendärer wandernder ukrainischer Volkssänger und Prophet, der angeblich im 18. Jahrhundert lebte. Er wird oft mit einer Drehleier dargestellt.
Es wird angenommen, dass er den Kosaken entstammte. In jungen Jahren soll Moses Wernyhora sich in Saporischschja aufgehalten und gegen die Moskowiter, Türken und Tataren gekämpft haben. Er soll den Untergang des Königreichs Polen am Ende des 18. Jahrhunderts vorausgesagt haben. Die russischen Behörden spendeten einen Preis für Wernyhoras Kopf. Wernyhora unterstützte die Konföderation von Bar (1768–1772). Nach der Legende soll Wernyhora um 1769 im sechsundneunzigsten Lebensjahr in Parchomiwka (Oblast Kiew) gestorben sein und wurde in Korsun-Schewtschenkiwskyj begraben.
Der polnische Historiker Joachim Lelewel (1786–1861) hat um 1830 Wernyhoras Prophezeiungen niedergeschrieben. Wernyhora wurde mehrfach in der polnischen Literatur und Malerei dargestellt.
Literatur
- Michael Czaykowski: Wernyhora, der Seher im Grenzlande: Geschichtliche Erzählung aus dem Jahre 1768, Aus dem Polnischen übersetzt. F. A. Brockhaus, Leipzig 1841
- Michał Czajkowski: Wernyhora wieszcz ukraiński: powieść historyczna z roku 1768. 4. Auflage, F. A. Brockhaus, Lipsk 1868
- Michał Czajkowski: Wernyhora, Wieszcz ukraiński : Ludowa Spółdzielnia Wydawnicza, Warszawa 2013 : ISBN 9788320555455
- Stanisław Makowski: Wernyhora: przepowiednie i legenda. Czytelnik, Warszawa 1995, ISBN 83-07-02346-7