West Grange of Conon (auch Cairnconon genannt) ist ein multipler Fundplatz, insbesondere der eines Souterrains bei Arbroath in Angus in Schottland.

Souterrain

Bei Souterrains wird grundsätzlich zwischen „rock-cut“, „earth-cut“, „stone built“ und „mixed“ Souterrains unterschieden. Das teilweise „rock cut“ also „mixed“ Souterrain wurde 1859 während landwirtschaftlicher Arbeiten entdeckt und 1860 und 1861 von Andrew Jervise (1820–1878) ausgegraben.

Das Souterrain besteht aus einem sich aufweitenden Hauptgang mit einem schmalen Zugang und einem Nebengang, der zu einer runden Tholos-Kammer und einem zweiten Zugang führt. Im Norden des Souterrains lag laut Jervise ein runder grob gepflasterter Bereich, identisch mit den Überresten von Oberflächenstrukturen, wie sie auch bei Ardestie und Carlungie I vorkommen. Zwei der von Jervise identifizierten „Pflaster“ erwiesen sich später als natürliche Plattformen aus Grundgestein.

Sechs lange Steinkisten wurde im Nordwesten des Hauptganges gefunden. Das ist der einzige Fall, wo Bestattungen fast sicher mit den Souterrainerbauern in Verbindung gebracht werden können.

Die interessantesten der zahlreichen Funde der Ausgrabung waren römische Amphorenfragmente von oberhalb des Hauptganges und ein Spiralarmband aus Bronze, von der gepflasterten Fläche. Neben den Fragmenten aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. wurde eine eventuell römische Bronzenadel gefunden.

Die Anlage wurde von Jervise verfüllt, um sie zu schützen.

Nachgrabungen

1966 zeigte eine Inspektion durch ein kleines Loch im Boden, das die Kraggewölbekammer etwa 1,2 Meter hoch zu sein schien. 2000 wurde eine Reihe von Gräben auf dem Gelände angelegt, um die genaue Position des Souterrains, der zugehörigen Pflasterung und der Gräber und zu identifizieren und ihren Zustand zu beurteilen. Das Souterrain wurde in ausgezeichnetem Zustand vorgefunden. Die Deckplatten waren entfernt und die Kammer mit losen Steinen aufgefüllt worden. Trotz vieler Umgestaltungen der umgebenden Oberfläche durch Pflügen waren die Wände des Souterrains nicht beschädigt worden und schienen in stabilem Zustand zu sein. Die Vegetation rund um die hervorstehende Spitze des Kammergewölbes nordöstlich der Hauptkammer wurde entfernt. Dieser war als Sammelplatz für Lesesteinhaufen verwendet worden.

An zwei Stellen waren schmale Gräben ins Grundgestein geschnitten und mit Steinen aufgefüllt worden. Es ist unklar, ob diese auf die Ausgrabung zurückzuführen sind oder mit dem Souterrain in Verbindung stehen.

Die Gräber wurden nicht identifiziert und liegen vermutlich außerhalb der ausgegrabenen Gebiete. Es kann sein, dass die Pflugstörung die Spuren der Gräber beseitigt hat.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Andrew Jervise: Account of the excavation of the round or „Bee-hive“ shaped house, and other under-ground chambers, at West Grange of Conan, Forfarshire. In: Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland. Bd. 4, 1860/1862, S. 492–499.
  2. V. Gordon Childe: The Prehistory of Scotland. Kegan Paul, Trench, Trubner & Co., London 1935, Fig. 82.

Literatur

  • Gordon Barclay: Newmill and the ‚souterrains of southern Pictland‘. Beitrag zu: Trevor Watkins: Excavation of a settlement and souterrain at Newmill, near Bankfoot, Perthshire. In: Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland. Bd. 110, 1978/1980, ISSN 0081-1564, S. 165–208, hier S. 200 ff.
  • Kirsty Cameron: Angus. West Grange of Conon. (Arbroath & St Vigeans parish). Souterrain. In: Discovery and excavation in Scotland. NS Bd. 1, 2001, ISSN 0419-411X, S. 16.
  • Frederick T. Wainwright: The souterrains of southern Pictland. Routledge & Paul, London 1963, S. 177–179.

Koordinaten: 56° 35′ 49,9″ N,  42′ 5,6″ W

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