Wilhelm von Hessen (* 24. Dezember 1787 in Biebrich; † 5. September 1867 in Kopenhagen) war Titular-Landgraf von Hessen-Kassel aus der Seitenlinie Hessen-Rumpenheim und Gouverneur von Kopenhagen.
Leben
Wilhelm war der älteste Sohn des Titular-Landgrafen Friedrich III. von Hessen-Kassel-Rumpenheim (1747–1837) aus dessen Ehe mit Karoline Polyxena von Nassau-Usingen (1762–1823), Tochter des Fürsten Karl Wilhelm von Nassau-Usingen.
Der Prinz erbte 1837 von seinem Vater den Titel eines Landgrafen sowie gemeinsam mit seinen Geschwistern das Rumpenheimer Schloss. Den Bestimmungen seines Vaters entsprechend begann unter Wilhelm die Tradition der „Rumpenheimer Familientage“, bei denen sich die Familie alle zwei Jahre zu einem Treffen auf dem Schloss zusammenfand. Von Bedeutung wurde dies deshalb, da sich unter Wilhelms Nachkommen ein Großteil der europäischen Monarchen des 19. und 20. Jahrhunderts befanden.
Wilhelm wurde zunächst kurhessischer General der Infanterie und Inhaber des 2. Infanterie-Regiments, später General à la suite in dänischen Diensten und Gouverneur von Kopenhagen. Nachdem die nicht standesgemäßen Nachkommen des Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von der Nachfolge in Hessen-Kassel ausgeschlossen waren, wurde Wilhelm präsumtiver Thronfolger in Hessen-Kassel.
Nachkommen
Am 10. November 1810 heiratete Wilhelm auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen Prinzessin Louise Charlotte von Dänemark (1789–1864), Tochter des dänischen Erbprinzen Friedrich. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor:
- Karoline (1811–1829)
- Marie (1814–1895)
- ⚭ 1832 Prinz Friedrich August von Anhalt-Dessau (1799–1864)
- Louise (1817–1898)
- ⚭ 1842 Herzog Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1818–1906), späterer König Christian IX. von Dänemark
- Friedrich Wilhelm (1820–1884), Landgraf von Hessen-Kassel-Rumpenheim
- ⚭ 1. 1844 Großfürstin Alexandra von Russland (1825–1844)
- ⚭ 2. 1853 Prinzessin Anna von Preußen (1836–1918)
- Auguste (1823–1889)
- ⚭ 1854 Baron Carl Frederik von Blixen-Finecke (1822–1873)
- Sophie (*/† 1827)
Vorfahren
Wilhelm VIII. Landgraf von Hessen-Kassel (1682–1760) | |||||||||||||
Friedrich II. Landgraf von Hessen-Kassel (1720–1785) | |||||||||||||
Dorothea Wilhelmine von Sachsen-Zeitz (1691–1743) | |||||||||||||
Friedrich von Hessen-Kassel-Rumpenheim (1747–1837) | |||||||||||||
Georg II. König von Großbritannien (1683–1760) | |||||||||||||
Maria von Großbritannien (1723–1772) | |||||||||||||
Caroline von Brandenburg-Ansbach (1683–1737) | |||||||||||||
Wilhelm Titular-Landgraf von Hessen-Kassel-Rumpenheim | |||||||||||||
Karl von Nassau-Usingen (1712–1775) | |||||||||||||
Karl Wilhelm von Nassau-Usingen (1735–1803) | |||||||||||||
Christine Wilhelmine Herzogin von Sachsen-Eisenach (1711–1740) | |||||||||||||
Karoline Polyxene von Nassau-Usingen (1762–1823) | |||||||||||||
Christian Karl Reinhard von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg (1695–1766) | |||||||||||||
Karoline Felicitas zu Leiningen-Langsberg-Heidesheim (1734–1810) | |||||||||||||
Katharina Polyxena von Solms-Rödelheim (1702–1765) | |||||||||||||
Siehe auch
Literatur
- Eckhart G. Franz (Hrsg.): Haus Hessen. Biografisches Lexikon. (= Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. N.F., Bd. 34.) Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-88443-411-6, Nr. HK 66, S. 159–160 (Christine Klössel).
- Johan Lesser: Vilhelm, Landgreve af Hessen-Kassel. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 18: Ubbe–Wimpffen. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1904, S. 587–588 (dänisch, runeberg.org).
- Karl Eduard Vehse: Geschichte der Höfe der Häuser Baiern, Würtemberg, Baden und Hessen. Hoffman und Campe, 1853
- Karl Eduard Vehse: Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation. S. 192.
Weblinks
- Hessen-Kassel, Wilhelm Landgraf von. Hessische Biografie. (Stand: 29. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).