William Henry Smith PC (* 24. Juni 1825 in London; † 6. Oktober 1891 im Walmer Castle bei Deal, Kent) war ein britischer Politiker und Unternehmer.

Leben

William Henry Smith wurde als Sohn von William Henry Smith (1792–1865), dem Inhaber des Bücher- und Zeitschriftenunternehmens WHSmith, geboren. Er besuchte die Grammar School von Tavistock (Devon) und beteiligte sich ab 1846 am Geschäft seines Vaters. Durch seinen Einsatz begann der Verkauf von Büchern und Zeitungen an Bahnhöfen, der das Unternehmen zu großer Bekanntheit führte.

1868 wurde Smith als Mitglied der Konservativen zum Abgeordneten des House of Commons gewählt. Ein früherer Versuch, 1865 als liberaler Unterstützer Palmerstons in das Parlament gewählt zu werden, scheiterte. 1874 wurde Smith zum Sekretär im Schatzamt (Secretary to the Treasury) ernannt. 1877 ernannte man ihn zum Ersten Lord der Admiralität. Da ihm jede militärische und seemännische Erfahrung fehlte, wurde er oft zur Zielscheibe des Spotts; Benjamin Disraeli nannte ihn „Pinafore Smith“ (nach der Operette H.M.S. Pinafore, in der seine Karriere satirisch verwertet wurde).

Nach einer Neuverteilung der Sitze vertrat Smith ab 1885 als Abgeordneter den Londoner Wahlbezirk Strand. Im darauffolgenden Jahr hatte er kurzzeitig den Posten des Chief Secretary for Ireland inne. Während Salisburys kurzer Amtszeit als Premierminister vom Juli 1885 bis Februar 1886 sowie nach dem Wahlerfolg der Konservativen im Juli war er Kriegsminister. 1887 wurde er First Lord of the Treasury sowie Leader of the House of Commons. 1891 wurde er zum Lord Warden of the Cinque Ports ernannt. Wegen seines ernsten Auftretens wurde Smith auch scherzhaft „Old Morality“ genannt.

William Henry Smith war Unterstützer der Hypothese, dass die Werke William Shakespeares aus der Feder Francis Bacons stammten.

Literatur

  • Herbert Maxwell: Life and Times of the Right Honourable William Henry Smith, M.P. W. Blackwood and Sons, Edinburgh 1893 (Band 1, archive.org, Band 2, archive.org).
  • Herbert Eustace Maxwell: Smith, William Henry (1825–1891). In: Sidney Lee (Hrsg.): Dictionary of National Biography. Band 53: Smith – Stanger. MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1898, S. 157–160 (englisch, Volltext [Wikisource]).
  • Richard Davenport-Hines: Smith, William Henry (1825–1891). In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X (oxforddnb.com Lizenz erforderlich), Stand: Mai 2009
Commons: William Henry Smith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
George Ward HuntErster Lord der Admiralität
1877–1880
Thomas Baring
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.