Wjatscheslaw Konstantinowitsch von Plehwe (russisch Вячеслав Константинович фон Плеве, wiss. Transliteration Vjačeslav Konstantinovič fon Pleve; * 8. Apriljul. / 20. April 1846greg. in Meschtschowsk; † 15. Julijul. / 28. Juli 1904greg. in Sankt Petersburg) war Minister des Innern im Russischen Reich und Opfer eines Attentats der Sozialrevolutionäre.

Leben

Wjatscheslaw Konstantinowitsch Plehwe machte in den 1880er Jahren im Justiz- und Polizeidienst Russlands Karriere. Er denunzierte als Minister 1903 den Finanzminister Sergei Juljewitsch Witte beim Zaren Nikolaus II. als Teilnehmer einer angeblichen jüdischen Verschwörung und erreichte so dessen Absetzung.

Ein Manifest der sozialrevolutionären Parteizentrale klagte ihn für „Verbrechen gegen Volk und Vaterland, gegen Zivilisation und Menschheit“ an und zudem, „viele tapfere Vorkämpfer des Rechts und der Freiheit aufs Schafott geschickt oder lebendig in den Grüften unserer Bastillen begraben“ zu haben. In dem „Urteil“ wurde ihm bescheinigt, „das Pflaster unserer Industriezentren mit Proletarierblut zu überschwemmen“ und neben der Verfolgung von Minderheiten (Polen, Armenier, Juden-Pogrom von Kischinew) den Russisch-Japanischen Krieg initiiert zu haben.

Plehwe wurde am Morgen des 28. Juli 1904 in seiner Kutsche auf dem Weg vom Polizeidepartement an der Fontanka zum Warschauer Bahnhof in St. Petersburg auf dem Ismailowskij-Prospekt im Süden der Stadt mit einer Bombe samt Kutscher und Pferden getötet. Ein Leibwächter, der Plehwe auf dem Fahrrad begleitet hatte, überlebte schwer verletzt. Einer der Attentäter, Jegor Sergejewitsch Sosonow, wurde zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. Ein weiterer Beteiligter, Iwan Kaljajew, verübte wenige Monate später ein weiteres Attentat auf Großfürst Sergei Alexandrowitsch Romanow.

Das Attentat war von Jewno Asef und Boris Sawinkow vorbereitet worden. Auch Plehwes Vorgänger Dmitri Sipjagin war, am 15. April 1902, bei einem Attentat getötet worden.

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VorgängerAmtNachfolger
Dmitri Sergejewitsch SipjaginRussischer Innenminister
1902–1904
Pjotr Dmitrijewitsch Swjatopolk-Mirski
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