Wolfgang Hebenstreith (alternative Schreibweise Hebenstreit, eigentlich von Hebenstreith; * 28. August 1906 in Linz; † 27. Juni 1968 in Wien) war ein österreichischer Schauspieler bei Bühne, Film und Fernsehen und ein Theaterregisseur.

Leben und Wirken

Wolfgang von Hebenstreith spielte die gesamten 1930er Jahre an deutschsprachigen Bühnen in der Tschechoslowakei (Brüx, Reichenberg, Troppau etc.) und durfte dort in späteren Jahren auch als Regisseur arbeiten. Während des Zweiten Weltkriegs wirkte Hebenstreith als Schauspieler wie als Regisseur am Linzer Landestheater und füllte zugleich ab 1942 die Funktion eines Landesleiter der NS-Reichstheaterkammer Gau Oberdonau aus. Gleich nach Kriegsende wechselte er ins benachbarte Urfahr, wo man Hebenstreith als künstlerischen Leiter des dortigen Volkstheaters einsetzte.

Anschließend wirkte Hebenstreith noch bis 1951 als Schauspieler und Regisseur am Landestheater, ehe er zur nachfolgende Spielzeit für viele Jahre an das Theater in der Josefstadt nach Wien wechselte. Dort sah an ihn unter anderem als Gemeindevorsteher in Kafkas Das Schloß, als Elling in Andersons Johanna aus Lothringen, als Bernard in Grünwalds/Steckels Manon, als Ikonenko in Ustinovs Die Liebe der vier Obersten und als Koefeld in Dumas’/Sartres Kean.

In den 1960er Jahren gelang dem Linzer der Sprung an Wiens berühmteste Bühne, das Burgtheater. Hebenstreith blieb bis an sein Lebensende Mitglied der „Burg“; Gastspiele führten ihn u. a. nach Bern. Wolfgang von Hebenstreith war bis zuletzt auch Präsident der Sektion Bühnenangehörige im österreichischen Gewerkschaftsbund. Für dieses gewerkschaftliche Engagement wurde er am 1. Oktober 1965 vom damaligen österreichischen Bundespräsidenten zum Professor ernannt. Hebenstreiths Ausflüge vor Film- und Fernsehkameras sind weitgehend belanglos; er spielte Nebenrollen aller Arten: einen Weinhändler, einen Baumeister, einen Direktor, einen Staatsanwalt, einen Arzt und zuletzt einen Wirt.

Filmografie

Literatur

  • Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB 010075518, S. 260.
  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 1: A–Heck. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1960, DNB 451560736, S. 621.
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