Wolfgang J. Sternberg (geboren 20. Dezember 1887 in Breslau; gestorben 23. April 1953 in New York City) war ein deutsch-US-amerikanischer Mathematiker.
Leben
Sternberg studierte ab 1906 zunächst ein Semester an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und danach an der Universität Breslau, an der er 1912 bei Adolf Kneser promoviert wurde (Die Entwicklung willkürlicher Funktionen in der mathematischen Physik mittels der Methode der Integralgleichungen). Danach studierte er noch zwei Semester in Göttingen und war ab 1915 Assistent von Kneser in Breslau. 1920 wurde er Assistent von Oskar Perron an der Universität Heidelberg und habilitierte sich im selben Jahr in Heidelberg. 1927 legte er in Göttingen sein Lehramtsexamen ab. Er habilitierte sich 1929 an der Universität Breslau um und war dann dort außerordentlicher Professor. Als Jude musste er 1935 die Universität verlassen und ging nach Prag. 1939 floh er in die USA an die Cornell University, wobei er gleichzeitig am Ballistic Research Laboratory in Lakehurst arbeitete. 1948 ging er in den Ruhestand.
Er befasste sich vor allem mit Potentialtheorie und Integralgleichungen und deren Anwendung in der mathematischen Physik.
Schriften (Auswahl)
- Sternberg Potentialtheorie, Sammlung Göschen, 2 Bände, de Gruyter 1925, 1926 (Band 1: Die Elemente der Potentialtheorie, Band 2: Die Randwertaufgaben der Potentialtheorie)
- Sternberg, Turner Linn Smith The theory of potential and spherical harmonics, University of Toronto Press 1944
Literatur
- Maximilian Pinl Kollegen in einer dunklen Zeit, Jahresbericht DMV, Band 71, 1969, S. 209–210
- Sternberg, Wolfgang, in: Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. München : Saur, 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 356
- Sternberg, Wolfgang, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,2. München : Saur, 1983 ISBN 3-598-10089-2, S. 1129
Weblinks
- Biographie von Renate Tobies bei der DMV