Wolfhere von Hildesheim war Domherr in Hildesheim und Biograph im 11. Jahrhundert.
Leben
Wolfhere stammte vermutlich aus Sachsen. Auf Veranlassung Godehards von Hildesheim wurde er in der Klosterschule der Abtei Hersfeld ausgebildet, zeitgleich mit Godehards Neffen, Ratmund von Niederaltaich. Anschließend ging er zuerst ans Kloster Niederaltaich. Später wurde er Kanoniker am Hildesheimer Dom und Vertrauter von Bischof Godehard. Er verfasste um die Mitte des 11. Jahrhunderts zwei Lebensbeschreibungen des Bischofs, die erste davon auf Bitten des Abtes Ratmund, von 1028 bis 1049 Abt in Niederaltaich, eines Schulfreundes aus der Hersfelder Zeit. Seine Vita Godehardi prior und Vita Godehardi posterior stellen chronologisch, aber auch textgeschichtlich gesehen, eine Fortsetzung von Thangmars Vita Bernwardi dar.
Werke
- Vita Godehardi prior. In: Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 11: Historiae aevi Salici. Hannover 1854, S. 167–196 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat).
- Vita Godehardi posterior. In: Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 11: Historiae aevi Salici. Hannover 1854, S. 196–218 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat).
Literatur
- Stephanie Haarländer: Vitae episcoporum. Eine Quellengattung zwischen Hagiographie und Historiographie, untersucht an Lebensbeschreibungen von Bischöfen des Regnum Teutonicum im Zeitalter der Ottonen und Salier (Monographien zur Geschichte des Mittelalters, 47). Stuttgart 2000.
- Max Manitius: Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters. Band 2: Von der Mitte des 10. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Kampfes zwischen Kirche und Staat. München 1976 (Nachdruck der ersten Auflage von 1923), S. 313–317 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Bernhard Gallistl: Ein neuer Textfund zu Wolfheres Vita Godehardi posterior. In: Concilium medii aevi. Bd. 23, 2020, S. 23–36, doi:10.11588/cma.2020.0.80966.
Weblinks
- Wolfhere von Hildesheim im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“
- Druckschriften von und über Wolfhere von Hildesheim im VD 16.