XPc ist die Abkürzung einer Inschrift von Xerxes I. (X). Sie wurde in Persepolis (P) entdeckt und von der Wissenschaft mit einem Index (c) versehen. Die Inschrift liegt in altpersischer, elamischer und babylonischer Sprache vor. Die Inschrift ist in dreifacher Ausführung überliefert. Jede Ausführung wird von der Wissenschaft mit einem zusätzlichen Index identifiziert.

Inhalt

§1. Der große Gott (ist) Ahuramazda, der diese Erde erschaffen hat, jenen Himmel erschaffen hat, der den Menschen erschaffen hat, der das Glück erschaffen hat für den Menschen, der Xerxes (zum) König gemacht hat, den einen (zum) König über viele, den einen (zum) Gebieter über viele.

§2. Ich (bin) Xerxes, der große König, König der Könige, König der Länder mit vielen Stämmen, König auf dieser großen Erde auch weithin, des Dareios, des Königs, Sohn, ein Achaimenide.

§3. Es kündet Xerxes, der große König: Nach dem Willen Ahuramazdas hat diesen Palast Dareios, der König, errichtet, der mein Vater (war). Mich soll Ahuramazda schützen zusammen mit den Göttern. Und was von mir geschaffen (worden ist) und was von meinem Vater, Dareios, dem König, geschaffen (worden ist), auch das soll Ahuramazda schützen zusammen mit den Göttern.“

Xerxes I.: Schmitt 2009

Beschreibung

Die Inschrift XPc liegt in dreifacher Ausführung vor und wurde am Palast von Dareios I. in Persepolis gefunden. XPca ist an der westlichen Ante am Pfeiler des südlichen Portikus angebracht, XPcb an der südlichen Grenzmauer der Terrasse, auf der der Palast steht, und XPcc am Pfeiler in der Südostecke gegenüber von XPca. XPca und XPcc haben je 15 Zeilen in altpersischer, 14 Zeilen in elamischer und 13 Zeilen in babylonischer Sprache. Bei den beiden Ausführungen sind die einzelnen Sprachversionen untereinander angebracht mit der altpersischen Sprachversion zuoberst. XPcb hat 25 Zeilen für jede Sprachversion und die einzelnen Sprachversionen sind nebeneinander mit der altpersischen Sprachversion in der Mitte, der elamischen rechts und der babylonischen links angeordnet.

Cornelis de Bruyn veröffentlichte 1711 die Ausführung XPca. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde die Version XPcb entdeckt. Beide Darstellungen befinden sich in situ (am Ursprungsort). Die Säule mit der Ausführung XPcc wurde erst viel später während der Ausgrabungen in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts im Hof gefunden und befindet sich in Persepolis.

Literatur

  • Cornelis de Bruyn: Reizen over Moskovie, door Persie en Indie verrijkt met 300 kunstplaaten door den auteur zelf na 't leven afgeteekend. Amsterdam 1711, Band 2, Tafel 131. (digitalcollections.nypl.org)
  • Eugène Flandin, Pascal Coste: Voyage en Perse. Band 3, Paris 1851–1854, Tafel 126 und 127 (XPca und XPcb). (bibliotheque-numerique.inha.fr).
  • Franz Stolze: Persepolis: die achaemenidischen und sasanidischen Denkmäler und Inschriften von Persepolis, Istakhr, Pasargadae, Shâhpûr. 2. Bände. Berlin 1882, Band 1, S. 43–46. (gallica.bnf.fr)
  • Franz Heinrich Weißbach: Die Keilinschriften der Achämeniden. Hinrichs, Leipzig 1911, S. xxiv, 110–113. (Digitalisat).
  • Erich Friedrich Schmidt: Persepolis. I: Structures, Reliefs, Inscriptions. (= Oriental Institute Publications. Band 68). University of Chicago Press, Chicago 1953, S. 223–224, Tafeln 126, 130 und 131. (oi.uchicago.edu, Digitalisat)
  • Roland Grubb Kent: Old Persian: Grammar, Texts, Lexicon. 2. revidierte Auflage (=American Oriental Series. Band 33). New Haven 1953, S. 112 und 149. (babel.hathitrust.org, Digitalisat)
  • François Vallat: Corpus des inscriptions royales en élamite achéménide. Dissertation Université la Sorbonne, Paris 1977, S. 200–203. (archive.org, Digitalisat)
  • Pierre Lecoq: Les inscriptions de la Perse achéménide traduit du vieux-perse, de l'élamite, du babylonien et de l'araméen. Paris 1997, S. 101 und 253. (elamit.net)
  • Günter Schweiger: Kritische Neuedition der achaemenidischen Keilinschriften. 2 Bände. Schweiger VWT-Verlag, Taimering 1998, Band 1, S. 20–21 und Band 2, S. 57–63.
  • Michael Kozuh: Context and Content of the Persepolis Inscriptions: The Interchange of XPb and XPd. In: Naomi F. Miller, Abdi Kamyar (Hrsg.): Yeki bud, yeki nabud. Essays on the Archaeology in Iran in Honor of William M. Sumner. Los Angeles 2003, S. 266–270. ISBN 978-1-931745-05-5. (escholarship.org)
  • Rüdiger Schmitt: Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden. Editio minor mit deutscher Übersetzung. Reichert, Wiesbaden 2009, S. 19 und 156–158. (Digitalisat)
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