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Die Yesevi-Tariqa war eine der zahlreichen Tariqas (Sufi-Orden oder -Bruderschaften) innerhalb des Islam. Gründer war Ahmed Yesevi († 1165) aus Chorasan. Von ihm aus soll sich die „spirituelle Kette“ (silsila) über Yusuf Hamadhani, Kharaqani und Bāyazīd Bistāmī bis zum Propheten Mohammed zurückverfolgen lassen.

Die Yesevi-Tariqa praktizierte verschiedene Arten des Dhikr (Derwisch-Zeremonie zur Anrufung Gottes), das bekannteste ist das so genannte „sägende Dhikr“ (auch „Säge-Dhikr“). Dabei klingen die rauen Töne, die aus der Kehle kommen, tatsächlich wie eine Säge.

Während des 13. Jahrhunderts war die Yesevi-Tariqa sehr aktiv und hatte eine große Anzahl an Anhängern, von denen sich einige in Anatolien und auf dem Balkan niederließen. Dort übten sie einen großen Einfluss auf spätere Tariqas aus. Einer der bekannteren Sufis aus der Tradition der Yesevis ist beispielsweise Hadschi Bektasch, der Begründer der Bektaschi-Tariqa.

In Teilen Turkestans sollen heutzutage noch einzelne Yesevi-Derwische leben. Davon abgesehen gilt es als sicher, dass die Tariqa als organisierte Bruderschaft nicht mehr existiert.

Georges I. Gurdjieff soll von der Bruderschaft beeinflusst worden sein.

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