Zlatý Potok (deutsch: Goldbach) ist ein aufgelassener Ort in Tschechien.
Das Gebiet gehört zum ausgedehnten Gemeindegebiet von Lesná (deutsch Schönwald). Er liegt am östlichen Fuße des Havran (Großer Rabenberg, 894) im Tal des Celní potok im deutsch-tschechischen Grenzwald nahe dem Grenzübergang Kreuzstein. Westlich befindet sich die Wüstung Skláře.
Geschichte
Nach der Überlieferung ist die deutsche Ortsbezeichnung auf das mittelalterliche Goldwaschen zurückzuführen. Die kurze Blütezeit des Ortes liegt im 18. Jahrhundert, als zunächst der Glasherr Michael Fuchs 1736 und nach dessen Tod im Jahre 1767 der Glasermeister Johann Kaspar Lenk am Ort eine Glashütte betrieben, die insbesondere Tafelglas produzierte. Zu Lebzeiten von Johann Kaspar Lenk hatte dieser die fünf Glashütten der Tachauer Herrschaft im Grenzwald gepachtet, darunter auch die später errichtete Glashütte in Neu-Windischgrätzhütte. Der Betrieb ernährte bis zu 11 Glasarbeiter und bis zu 33 Hilfskräfte und wurde 1894 eingestellt.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Goldbach ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Paulusbrunn im Gerichtsbezirk Tachau und Pilsener Kreis. Seit 1868 gehörte der Ort zum Bezirk Tachau. Anfang des 20. Jahrhunderts bestand der zu Paulusbrunn gehörige Ort nur noch aus wenigen Häusern. Auf den ersten Hüttenherrn geht der volkstümliche Name des Ortes zurück, er wurde „Obere Fuchshütte“ genannt. (Das bei Taus gelegene Fichtenbach war die „Untere Fuchshütte“.)
Nur vereinzelte Überreste von Bauwerken erinnern noch an den Ort.
Literatur
- Zdeněk Procházka: Glasindustrie im Böhmischen Wald, Domazlice 2009
Weblinks
- Geschichte des Ortes (Memento vom 17. Januar 2004 im Webarchiv archive.today)
- Informationen und Fotos über das Gebiet
- Kirchenbuchverzeichnis des ehemaligen Pfarrbezirks
Koordinaten: 49° 45′ N, 12° 26′ O