Étienne Barbette
Étienne Barbette (* um 1250; † 19. Dezember 1321 in Paris) spielte eine wichtige Rolle am Beginn des 13. Jahrhunderts in der Pariser Administration und in der Umgebung des Königs Philipp IV. von Frankreich.
Als Bürger von Paris erhielt er das Amt des Voyer de Paris, wurde 1293 Échevin und war dann von 1298 bis 1304 sowie von 1314 bis 1318 Prévôt des marchands. Zudem wurde er Maître des monnaies Philipps IV. sowie dessen Finanzberater. Seine Rolle bei den Münzmanipulationen des Königs machte ihn äußerst unpopulär und führte zu Revolten sowie 1306 zur Plünderung seiner Wohnungen.
Seine Biografie zeigt mehrere historische Entwicklungen im Frankreich des 13. und 14. Jahrhunderts auf: die wirtschaftliche und politische Macht der Bourgeoisie, ihr Bündnis mit der königlichen Macht, die Strukturierung des Staates mit der zunehmenden Rolle der Conseillers, sowie die Bestätigung von Paris als Hauptstadt des Königreichs.