Österreichische Festungswerke an der Grenze zu Italien
Die meisten der im Süden der Donaumonarchie gelegenen österreichischen Festungswerke befinden sich (soweit noch vorhanden) an der 1914 geltenden Staatsgrenze zu Italien. Nach dem Verlust großer Gebiete im 19. Jahrhundert (Toskana, Venetien und der Lombardei), sah sich die k.u.k.-Monarchie gezwungen, diese Grenze und somit auch den noch verbliebenen Rest italienischsprachigen Gebiets durch eine Kette von Sperranlagen zu sichern, da man in den Dreibund-Partner Italien kein Vertrauen setzte. Obwohl die österreichische Militärverwaltung für ihre Sparsamkeit bekannt war, wurden doch im Laufe der Jahre eine große Anzahl von Verteidigungsbauten errichtet, was sich im Nachhinein als äußerst sinnvolle Maßnahme erwiesen hat. Die meisten Werke waren zwar 1914 bereits veraltet und ließen an Kampfkraft sehr zu wünschen übrig. Durch die nur zögerliche Vorgehensweise des italienischen Generalstabschefs Luigi Cadorna (man wollte zuerst die volle Operationsbereitschaft abwarten) erfüllten sie aber dennoch ihren Zweck.
Es handelte sich um mehrere Bauperioden, angefangen 1838/1840 mit den Werken Nauders und Franzensfeste, bis hin zum Werk Valmorbia, das bei Kriegsbeginn 1915 noch nicht fertiggestellt war.
Üblicherweise wurden in Österreich-Ungarn separierte Defensivbauten als Werk, Sperre oder Straßensperre, nicht jedoch als Fort bezeichnet. Dies galt auch, wenn sie in einem Festungsring platziert (Trient, Riva), jedoch nicht durch sogenannte Kommunikationen Laufgraben, gedeckter Weg, Poterne miteinander verbunden und nicht zur gegenseitigen Deckung durch Gewehrfeuer angelegt waren.