Übermäßiger Quintsextakkord
Der Ausdruck übermäßiger Quintsextakkord bezeichnet einen Akkord, der aus einer übermäßigen Sexte, reinen Quinte und großen Terz (jeweils in beliebiger Oktavlage) über seinem Basston besteht. In der englischsprachigen Musiktheorie wird er seit dem frühen 19. Jahrhundert als German sixth (chord) bezeichnet:
Häufig verwendet wurde der Akkord ab der Mitte des 18. Jahrhunderts. In Musik dieser Zeit ist der Basston des Akkords die 6. Stufe einer Molltonleiter (im obigen Beispiel: as in c-Moll). Die übermäßige Sexte ist ein leiterfremder Ton, der als Leitton zum 5. Ton der Skala dient. Bei einer unmittelbaren Auflösung in den Dreiklang der V. Stufe (Dominante) entstehen sogenannte Mozart-Quinten. Diese werden meist vermieden, indem zunächst ein Vorhaltsquartsextakkord folgt, wie in diesem Beispiel (Ludwig van Beethoven, Variationen in c-Moll WoO 80, Thema):