Imaret
Imaret (osmanisch عمارت ʿİmāret, deutsch ‚Gebäude, Bauwerk‘) ist die Bezeichnung für eine öffentliche Küche, eine gesellschaftlich bedeutende Institution im Osmanischen Reich. In der osmanischen Architektur waren Imaret meist Teil eines sozio-religiösen Gebäudekomplexes (külliye), einer zusammengehörigen Gruppe öffentlicher Gebäude mit jeweils spezialisierter Funktion, zu denen neben einer Moschee Schulen, Bibliotheken, Bäder, Latrinen, Brunnen oder Markthallen zählten. Finanziert und dauerhaft unterhalten wurden solche wohltätigen Einrichtungen meist aus den Mitteln einer frommen Stiftung (waqf, türkisch vakıf) wohlhabender Personen. Zu den bedeutendsten Stiftern zählten die Herrscherdynastie und die Angehörigen des Sultanshofs.
Die wissenschaftliche Untersuchung der in großer Zahl erhaltenen Dokumente der frommen Stiftungen und ihrer Küchen (Stiftungsurkunden, Register, Einnahmen- und Ausgabenposten) bietet detaillierte Einsichten in die osmanische Gesellschaftsordnung.