(78) Diana

(78) Diana ist ein Asteroid des mittleren Hauptgürtels, der am 15. März 1863 vom deutschen Astronomen Karl Theodor Robert Luther an der Sternwarte Düsseldorf entdeckt wurde. Die ersten Positionsdaten konnten am 10. April an der Sternwarte Leipzig bestimmt werden.

Asteroid
(78) Diana
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 31. März 2024 (JD 2.460.400,5)
Orbittyp Mittlerer Hauptgürtel
Große Halbachse 2,622 AE
Exzentrizität

0,203

Perihel – Aphel 2,089 AE  3,155 AE
Neigung der Bahnebene 8,7°
Länge des aufsteigenden Knotens 333,3°
Argument der Periapsis 153,2°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 22. Januar 2024
Siderische Umlaufperiode 4 a 89 d
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 18,21 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 120,6 ± 2,7 km
Albedo 0,07
Rotationsperiode 7 h 18 min
Absolute Helligkeit 8,4 mag
Spektralklasse
(nach Tholen)
C
Spektralklasse
(nach SMASSII)
Ch
Geschichte
Entdecker K. T. R. Luther
Datum der Entdeckung 15. März 1863
Andere Bezeichnung 1863 EA
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

Der Asteroid wurde benannt nach Diana, der römischen Göttin der Jagd und Tochter von Jupiter und Latona. Der griechische Name lautet Artemis. Die Benennung erfolgte auf Vorschlag des Geheimen Justizrats W. Luther aus Naumburg, dem Onkel des Entdeckers.

Aus Ergebnissen der IRAS Minor Planet Survey (IMPS) wurden 1992 erstmals Angaben zu Durchmesser und Albedo für zahlreiche Asteroiden abgeleitet, darunter auch (78) Diana, für die damals Werte von 120,6 km bzw. 0,07 erhalten wurden. Aus Beobachtungen einer Sternbedeckung durch den Asteroiden am 4. September 1980 wurde in einer Untersuchung von 2006 eine Albedo von 0,086 abgeleitet.

Eine spektroskopische Untersuchung von 820 Asteroiden zwischen November 1996 und September 2001 am La-Silla-Observatorium in Chile ergab für (78) Diana eine taxonomische Klassifizierung als Caa- bzw. Ch-Typ. Aus bekannten Daten über Masse und Volumen wurde Schüttdichte und Porosität einer großen Anzahl von Asteroiden und Kometen berechnet. Für (78) Diana ergaben sich mit einem Durchmesser von 124 ± 5 km und einer Masse von 1,27∙1018 kg eine mittlere Dichte von 1,28 g/cm³ und aus einem Dichtevergleich mit kohligen Chondriten der Gruppe CM eine Porosität von 42 ± 14 %.

(78) Diana wurde vom 11. bis 16. Januar 1990 radarastronomisch am Arecibo-Observatorium bei 2,38 GHz untersucht. Es konnte ein effektiver Durchmesser von 120 km und eine Radaralbedo von 0,13 festgestellt werden. Die Radarechos schienen von einer im Millimeter- bis Zentimeterbereich sehr glatten Oberfläche reflektiert worden zu sein.

Polarimetrische Beobachtungen erfolgten am 23. Juni 2017 am Lulin-Observatorium in Taiwan. Die Messwerte entsprachen dem taxonomischen Ch-Typ.

Aus einer photometrischen Beobachtung vom 2. März 1969 am Kitt-Peak-Nationalobservatorium in Arizona konnte aus der Lichtkurve erstmals eine Rotationsperiode in der Größenordnung von 8 Stunden abgeschätzt werden. Nach einer weiteren Messung aus dem November 1980 am Table Mountain Observatory in Kalifornien, deren Auswertung zu einer Rotationsperiode von 7,225 h führte, ergaben neue Beobachtungen vom 13. bis 25. August 2005 am privaten R. P. Feynman Observatory in Italien einen verbesserten Wert von 7,300 h.

Um den Jahreswechsel 2006/2007 erfolgten mehrere photometrische Beobachtungen des Asteroiden an unterschiedlichen Observatorien. Eine Messung am 28. Dezember 2006 am Evelyn L. Egan Observatory der Florida Gulf Coast University ergab eine Rotationsperiode von 7,318 h. Eine Beobachtung am 3. Januar 2007 am Volunteer Observatory in Tennessee führte zu einem Wert von 7,346 h, und weitere Messungen vom 9. bis 14. Januar 2007 an der Sternwarte Belgrad in Serbien ergaben 7,299 h. Dagegen führte eine Beobachtung am 20. November 2010 am Nationalen Astronomischen Observatorium Roschen in Bulgarien zu einem etwas geringeren Wert von 6,857 h.

Aus neuen photometrische Beobachtungen vom 8. Februar bis 19. März 2020 von der italienischen Amateur Astronomers Union (UAI) an verschiedenen Observatorien in Italien konnte eine Rotationsperiode von 7,294 h abgeleitet werden, während Messungen vom 8. April bis 8. Mai 2020 am Organ Mesa Observatory in New Mexico zu einem Wert von 7,2929 h führten.

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