1er régiment de chevau-légers lanciers polonais
Das 1er régiment de chevau-légers lanciers polonais (französisch; polnisch 1 Pułk Szwoleżerów-Lansjerów Gwardii Cesarskiej) war eine Einheit der leichten Kavallerie der Garde impériale. Aufgestellt 1807 auf Anordnung von Kaiser Napoléon Ier, diente das Regiment in der Grande Armée bis zum Ende des Kaiserreichs 1815. Mit einer Personalstärke von 1000 Reitern und 32 Angehörigen des Stabes war es das vierte Kavallerieregiment, das in die Kaiserliche Garde eingestellt wurde.
1er régiment de chevau-légers lanciers polonais de la Garde impériale | |
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Auf dem Weg zur Parade | |
Aktiv | 6. April 1807 bis 1. Oktober 1815 |
Staat | Kaiserreich Frankreich |
Streitkräfte | Napoleonische Armee |
Truppengattung | Garde |
Typ | Leichte Kavallerie |
Stärke | 970–1700 |
Unterstellung | Garde impériale |
Standort | Chantilly |
Spitzname | „Lanciers polonais“ |
Marsch | Marsz trębaczy (Trompetenmarsch) |
Führung | |
Kommandeur | Letzter: Paweł Jerzmanowski (1815) |
Ehemalige Kommandeure |
Wincenty Krasiński (1807–1814) |
Anerkennenswerte Verdienste konnte sich die Einheit im Spanischen Unabhängigkeitskrieg erwerben, als in der Schlacht bei Somosierra eine einzelne Escadron der Chevau-légers eine gut verschanzte spanische Artilleriestellung mit vier Batterien erobern konnte, obwohl sie stark geschützt war und sich mehrere tausend Spanier in unmittelbarer Umgebung befanden. Nach dieser bemerkenswerten Aktion wurde das Regiment in die Alte Garde aufgenommen. Im Jahre 1809 war es das erste Kavallerieregiment der Garde, das mit der Lanze ausgerüstet wurde, was zur Zusatzbezeichnung „Lanciers polonais“ führte. Mit den holländischen Lanciers rouges de la Garde impériale bildeten sie eine Brigade.
Das Regiment konnte sich im Russlandfeldzug 1812 auszeichnen, wo es von den Kosaken gefürchtet wurde und im Gefecht bei Gorodina Napoléon und seinen Stab vor einem feindlichen Angriff schützen konnte. Nur 437 Reiter waren nach dem Rückzug aus Russland und den Feldzügen in Deutschland 1813 und in Frankreich 1814 noch übrig. Nach der Abdankung Napoléons kehrte fast das gesamte Korps nach Polen zurück. Lediglich eine Escadron unter dem Kommando von Paweł Jerzmanowski begleitete Napoléon auf die Insel Elba und attackierte während der Herrschaft der Hundert Tage dann in der Schlacht bei Waterloo an der Spitze der „Lanciers rouges“. Mit Datum vom 1. Oktober 1815 wurde diese Escadron aufgelöst. Diese letzte ausländische Einheit hielt dem Kaiser die Treue bis zum Ende der Epoche.