Abhöraffäre von Stammheim
Die Abhöraffäre von Stammheim waren mindestens 1975 und 1976 stattfindende verfassungswidrige Abhöroperationen in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart zur Kontrolle von Gesprächen zwischen Strafverteidigern und Häftlingen der Rote Armee Fraktion (RAF). Manfred Schüler (SPD), damals Chef des Bundeskanzleramts, hatte den Einbau entsprechender Anlagen durch den Bundesnachrichtendienst und das Bundesamt für Verfassungsschutz genehmigt. Die baden-württembergischen Minister Traugott Bender (Justiz, CDU) und Karl Schiess (Inneres, CDU) gestanden am 17. März 1977 gegenüber der Öffentlichkeit die Abhörmaßnahmen ein. Der damalige Bundesinnenminister Werner Maihofer (FDP) wurde nach eigener Aussage erst nach Bekanntwerden der Lauschaffäre Traube im März 1977 in die Aktion eingeweiht.