Ablösung (Psychologie)

Ablösung (engl.: detachment) beschreibt die Auflösung einer seelischen Bindung oder Abhängigkeitsbeziehung, in der Menschen in unterschiedlichsten Formen von Beziehungen miteinander stehen können. Hier bezieht es sich speziell auf den Trennungsprozess von den Eltern oder anderen Bezugspersonen, als Schritt in die Selbstständigkeit und Autonomie. Entwicklungspsychologisch betrachtet ist die Pubertät und Nachpubertät (Adoleszenz) die typische Zeit, in der der Jugendliche die Lösung dieser Abhängigkeit/Bindung vollzieht, indem er eine Gegenposition zu den elterlichen Standpunkten einnimmt und gemeinsame Werte aufgibt. Er beginnt sich selbst zu steuern und zu gestalten, auf dem Hintergrund seiner eigenen Entwicklung in einer einbindenden Kultur, eigenen Impulsen nachzugehen, ohne Schuldgefühle, selbst wenn die Eltern davon nicht begeistert sind. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung der Persönlichkeit und das Erwachsenwerden.

Auch in der Endphase eines psychotherapeutischen Prozesses erfolgt eine Ablösung, hier des Klienten vom Therapeuten, als Auflösung der therapeutischen Übertragung.

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