Active Body Control
Active Body Control (ABC) ist der Markenname für eine Fahrwerktechnologie (aktive Radaufhängung) von Mercedes-Benz. Es bezeichnet ein auf einer Stahlfederung basierendes elektro-hydraulisches aktives Fahrwerkssystem, das neben der Federungs- und Dämpfungsfunktion einen Ausgleich der Nick- und Rollbewegungen des Fahrzeuges ermöglicht (Wankstabilisierung). Aufgrund der Horizontierung des Fahrzeugs durch das Hydrauliksystem brauchen ABC-Fahrzeuge keine konventionellen Stabilisatoren. Um die Funktionen zu erfüllen, ist in jedem Federbein ein vertikal verstellbarer einseitig wirkender Hydraulikzylinder (Plunger) angebracht. Er regelt kontinuierlich die jeweilige Federvorspannung. Höherfrequente Schwingungen werden durch herkömmliche Schwingungsdämpfer (Stoßdämpfer) gedämpft. Der Systemdruck wird durch eine riemengetriebene Radialkolbenpumpe bereitgestellt. Das System ist nur für Modelle mit Hinterradantrieb verfügbar. ABC-Härte kann man in zwei Stufen einstellen: Normalmodus (weicher) und Sportmodus (härter). Es sind auch drei Fahrzeugniveau-Einstellungen voreinstellbar: normal, höher, hoch. Trotz der Einstellungen passt das Fahrzeug die Härte und das Niveau automatisch an die Straßenbedingungen an, sodass der Fahrer vollständig entlastet werden kann.
1994 gab es allerdings erstmals mit dem Citroën Xantia Activa mit „Aktiver Fahrwerksstabilisierung“ (AFS) ein Fahrzeug, das Wankbewegungen der Karosserie mittels eines aktiven hydropneumatischen Fahrwerks minimiert.
Jedoch wird nur beim Active-Body-Control-Fahrwerk direkt und aktiv die Feder jedes einzelnen Rades gesteuert, weshalb Wankbewegungen vollständig unterbunden werden. ABC ist somit weltweit das erste Fahrwerk, bei dem Federung und Aufbaudämpfung aktiv gesteuert werden. Bis heute hat kein anderer Hersteller ein äquivalentes Fahrwerk entwickelt.