Aderhautmelanom

Das Aderhautmelanom (auch: malignes uveales Melanom) ist der häufigste maligne primäre Tumor des Auges. In Europa beträgt die Inzidenzrate 1:100.000 pro Jahr. Das Aderhautmelanom entwickelt sich direkt in der Aderhaut (Choroidea) des Auges aus entarteten Melanozyten. Aus diesem Grund sind die meisten Aderhautmelanome dunkel pigmentiert. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter und erreicht zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr ein Maximum. Ungefähr die Hälfte aller Patienten entwickeln Metastasen, die sich meist zuerst in der Leber manifestieren und oft innerhalb weniger Monate zum Tod führen. Im Gegensatz zum malignen Melanom der Haut (kutanes Melanom) erfolgt die Metastasierung des Aderhautmelanoms zunächst ausschließlich hämatogen (über die Blutbahn), weil die Aderhaut über keine Lymphgefäße verfügt. Diese anatomische Besonderheit im Augeninneren bewirkt, dass Tumorzellen des Aderhautmelanoms zunächst unbeeinträchtigt vom Immunsystem heranwachsen können (Immunprivileg). Im Gegensatz zum kutanen Melanom dürfte beim Aderhautmelanom UV-Strahlung nicht erstrangig ursächlich bei der Entstehung des Tumors sein. Der im Auge befindliche Glaskörper sollte nämlich die einfallende UV-Strahlung zum größten Teil absorbieren.

Klassifikation nach ICD-10
C69 Bösartige Neubildung des Auges und der Augenanhangsgebilde
C69.3 Chorioidea
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
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