Parenchym

Parenchym (von altgriechisch parénchyma das seitlich/daneben Hineingegossene, von altgriechisch παρά para, deutsch neben, altgriechisch ἐνχεῖν enchein ‚hineingießen‘) bezeichnet in der Biologie und in der modernen Medizin ein Zellgewebe (eines Organs), das eine bestimmte (spezifische), vor allem mit Stoffwechselprozessen verbundene Funktion ausübt.

Der Begriff wurde vor allem durch Rudolf Virchow (1821–1902) bekannt, der ihn im Rahmen seiner Zellularpathologie auf tierische und pflanzliche Gewebe anwendete. Frühere Belege für die Verwendung des seit Erasistratos (3. Jahrhundert v. Chr.) in der anatomischen Terminologie benutzten Wortes finden sich bei Galenos (2. Jahrhundert n. Chr.) und 1747 in La Mettries Text L’Homme Machine („Stoff, den die Alten Parenchym genannt haben“) sowie 1821 in den Schriften von Henrich Steffens in der Form Parenchyma.

Das Parenchymgewebe wird von den mehr oder weniger differenzierten oder spezifischen Parenchymzellen gebildet. Im Gegensatz dazu stehen bei Wirbeltieren jene Zellen, die das Stützgewebe bzw. Träger- oder Gerüstgewebe bilden (mesodermales Bindegewebe). Man spricht auch vom Interstitium (oder Stroma), in welches das Parenchym „eingegossen“ ist.

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