Agrarkolonisation

Agrarkolonisation ist die Inkulturnahme landwirtschaftlich bislang noch nicht genutzter Landschaftsräume. Man unterscheidet eine staatlich geplante, private oder auch ungeplante Agrarkolonisation. Von Agrarkolonisation spricht man heute meist bei Erschließungen in den Tropen, wie z. B. Amazonien, weniger auch bei der Besiedlung und Kultivierung nördlicher Waldgebiete in Kanada oder Sibirien.

Oft geht eine massiv forcierte Agrarkolonisation und die Ansiedlung von großen Bevölkerungsmassen mit einer starken Bodendegradation einher. Oft handelt es sich um Umsiedlungen von Bevölkerungsschichten aus urbanen Ballungsgebieten in landwirtschaftlich noch nicht oder wenig genutzten Arealen. Problematisch sind auch sozioökonomische Aspekte, wenn Siedler auf den neu erschlossenen Böden neue Bewirtschaftungsformen erlernen müssen. Dies mussten beispielsweise Hochlandindianer, als sie in mit tropischem Regenwald bewachsenen Regionen Boliviens angesiedelt wurden.

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