Albertverein
Der Albertverein (zeitgenössisch auch Albert-Verein) war ein im Jahr 1867 in Dresden gegründeter Frauenverein des Roten Kreuzes. Die Stiftung erfolgte auf Initiative Prinzessin Carolas von Sachsen, die diesen zur Ehren ihres Ehegatten, Prinz Albert, benannte. Carola von Sachsen folgte mit dieser Gründung dem Beispiel Luise von Badens, die bereits im Jahre 1859 den ersten badischen Frauenverein vom Roten Kreuz sowie die zugehörige badische Schwesternschaft vom Roten Kreuz, die so genannten „Luisenschwestern“, ins Leben gerufen hatte.
Zweck war die Versorgung Verwundeter im Krieg und damit die Unterstützung des militärischen Sanitätswesens. In Friedenszeiten lag seine Aufgabe darin, Schwestern (Albertinerinnen) für Kriegszeiten auszubilden sowie sich karitativ in der Armenpflege zu betätigen. In Sachsen gründeten sich zahlreiche Zweigvereine, die hauptsächlich der Mitgliederwerbung und Finanzierung des Hauptvereins dienten. Die Ausbildung der Albertinerinnen erfolgte ausschließlich in Dresden und dem größten Nebenverein in Leipzig. Ab 1878 verfügte der Albertverein mit dem von Theodor Friedrich in der Johannstadt neu errichteten Carolahaus über sein eigenes Krankenhaus, in dem zugleich die Schwesternausbildung und -unterbringung erfolgte. Außerdem betrieb er weitere Pflegeeinrichtungen im Königreich Sachsen.
Der Albertverein war als Frauenverein vom Roten Kreuz fest in die Organisation der Freiwilligen Kriegskrankenpflege integriert und leistete wohl den größten Beitrag zur weiblichen Kriegskrankenpflege im Königreich Sachsen während des Ersten Weltkriegs. Außerdem kann er als sächsisches Pendant zum Vaterländischen Frauenverein und Badischen Frauenverein betrachtet werden.
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Albertvereins stiftete König Albert die Carola-Medaille für Personen, die sich auf dem Gebiet der hilfreichen Nächstenliebe im Krieg oder im Frieden besondere Verdienste erworben hatten.