Alkuin-Bibeln

Als Alkuin-Bibeln werden mittelalterliche Handschriften mit lateinischem Bibeltext bezeichnet, welche auf den angelsächsischen Gelehrten Alkuin (730–804) zurückgehen und im Skriptorium des Martinsklosters in Tours (Saint-Martin de Tours) im 9. Jahrhundert geschrieben worden sind.

Alkuin revidierte als Abt des Martinsklosters die lateinische Bibel und errichtete ein Skriptorium, das während 50 Jahren die wichtigsten Kirchen und Klöster des karolingischen Reiches mit dem verbesserten Bibeltext versehen hat. Die großformatigen Bibeln aus Tours werden als «Alkuin-Bibeln» bezeichnet.

Alkuin unternahm die Bibelrevision entsprechend dem Willen des Kaisers Karls des Großen zur Förderung der Sprache und Kultur. Getreu diesem Auftrag arbeiteten verschiedene Klöster des Reiches an der Verbesserung des Bibeltextes. Durch Textvergleich mit alten Handschriften wurden ein autoritativer lateinischer Bibeltext (Vulgata) und korrekte liturgische Vorlagen für die Kirchen und Klöster des Reiches hergestellt.

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