Anderl von Rinn

Anderl (Andreas) Oxner von Rinn war einer Ritualmordlegende des 17. Jahrhunderts zufolge ein Bub (= Knabe), der am 26. November 1459 geboren und am 12. Juli 1462 im Nordtiroler Dorf Rinn von ortsfremden Juden rituell ermordet worden sein soll. Über mehrere Jahrhunderte hinweg waren seine angeblichen Gebeine, die man in der damaligen Wallfahrtskirche im Ortsteil Judenstein aufbahrte, Ziel von Pilgern. 1961 beendete Papst Johannes XXIII. die Verehrung als Seliger. Wie die neuere historische Forschung inzwischen nachgewiesen hat, und im Jahr 1994 durch das Dekret der Diözese Innsbruck zur Aufhebung des Anderl-Kultes auch von der katholischen Kirche anerkannt wurde, hat es das Ritualmordmartyrium und die Person des Anderl (Andreas) Oxner von Rinn nicht gegeben.

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