Anlagen vom Niedźwiedź-Typ
Die Anlagen vom Niedźwiedź-Typ (NTT) in Südpolen sind Langhügel in Erde-Holzkonstruktion, die etwa um 3500 v. Chr., früher als die steingefassten kammerlosen Hünenbetten in Mitteldeutschland und Nordpolen, von den Trägern der Trichterbecherkultur (TBK) errichtet wurden. Um die Erdhügel zu stabilisieren wurden lange Pfostenreihen (Palisaden) in Fundamentgräben gerammt oder Flechtwerkwände errichtet. Einige dieser Hügel hatten solide Wände aus Spaltbohlen. Das Fehlen von Megalithen ist wie in Ostengland ressourcenbedingt bzw. als protomegalithische Vorform zu erklären. Die besonders zu dieser Zeit übliche Palisade im Kontext mit dem Kultplatz zeigt, dass Palisaden, die üblicherweise mit fortifikatorischen Eigenschaften verknüpft werden, hier eine Temenos-Funktion besaßen, die im Weiteren auch auf Einfassungen aus anderen Materialien, etwa aus Stein (Randsteine, Steinkreise etc.) zu übertragen ist.