Anomalocarididae

Die Anomalocarididae (griech. ἀνώμαλος anomalos und καρίς karis (Gen.: καρίδος) „ungewöhnliche Garnele“) sind eine Gruppe sehr früher Meerestiere, die hauptsächlich von Fossilien aus den kambrischen Ablagerungen in China, den USA, Kanada, Polen und Australien bekannt sind. Obwohl umgangssprachlich häufig von „Anomalocarida“ oder „Anomalocariden“ gesprochen wird, stellt die Bezeichnung Anomalocarididae bzw. „Anomalocarididen“ den fachlich korrekten Ausdruck dar.

Anomalocarididae

Rekonstruktion von Laggania cambria

Zeitliches Auftreten
Kambrium bis Devon
540 bis 400 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Bilateria
Urmünder (Protostomia)
Häutungstiere (Ecdysozoa)
Panarthropoda
Ordnung: Radiodonta
Familie: Anomalocarididae
Wissenschaftlicher Name
Anomalocarididae
Raymond, 1935

Lange Zeit nahm man an, die Anomalocarididen seien am Ende des Kambriums ausgestorben, jedoch hat die Entdeckung eines großen Exemplars aus Marokko gezeigt, dass Vertreter der Anomalocarididae mindestens bis in das Ordovizium überlebten. Der Fund des frühdevonischen Schinderhannes bartelsi, eines Arthropoden mit großen Anhängseln und einer Reihe von anomalocarididen Merkmalen, erweiterte den Zeitraum der fossilen Überlieferung der Anomalocarididen darüber hinaus um 100 Millionen Jahre bis in das frühe Devon vor 400 Millionen Jahren. Der unmineralisierte Körperaufbau der Tiere hat zur Folge, dass in dazwischenliegenden geologischen Schichten keine Fossilien erhalten geblieben sind. Anomalocarididen waren die größten bekannten Tiere des Kambriums – einige chinesische Arten erreichten wohl eine Länge von zwei Metern – und die meisten Formen waren womöglich aktive Räuber.

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