Anomaloskop
Ein Anomaloskop oder auch Spektralfarbenmischapparat ist ein Optikinstrument, mit welchem die Farbunterscheidung beim Rot-Grün-Sehen beurteilt und somit eine Rot-Grün-Farbsehschwäche diagnostiziert werden kann. Es wird auch für Eignungsuntersuchungen für Busfahrer, Lokführer, Piloten, Polizisten, Bootsführer, Elektriker und andere Berufe verwendet.
Der Proband schaut dabei mit einem Auge durch ein Okular auf das Testfeld, auf welchem ein in zwei Hälften horizontal geteilter Kreis dargestellt wird. Auf der unteren Hälfte (Gelbfeld) wird ein spektrales Gelb (589,3 nm, Mitte der beiden gelben Na-Linien) als Referenzfeld dargeboten. Auf der oberen Hälfte (Mischfeld) lassen sich ein spektrales Rot (671 nm, Li-Linie) und ein spektrales Grün (546,1 nm, Hg-Linie) durch Drehen an einem Feintrieb mischen, so dass der Farbtüchtige im Mischfeld eine mit dem Vergleichsfeld übereinstimmende Gelbtönung einstellen kann bzw. „annimmt“, so dass ein komplett gelber Kreis entsteht.
Der Grünschwache (Deuteranomale) wird im oberen Halbkreis zu viel Grün dazugeben, ein Rotschwacher (Protanomaler) wird zu viel rot einstellen.
Es gibt verschiedene Hersteller von Anomaloskopen, die jedoch alle nach dem Prinzip des Spektrometers funktionieren.
Die Spezifikationen für ein Anomaloskop regelte die DIN-Norm 6160. Diese Norm wurde jedoch zurückgezogen.
Es gibt außer Anomaloskopen für die Rot-Grün-Beurteilung – die häufigste und unter Sicherheitsaspekten (Verkehrsampel, Eisenbahnsignal) wichtigste – auch Anomaloskope, die die Blau-Sehfähigkeit messen.