Apriorismus

Als Apriorismus werden in der Neuzeit erkenntnistheoretische Positionen bezeichnet, die davon ausgehen, dass bestimmtes Wissen ohne Bezug auf die Erfahrung gerechtfertigt werden kann, oder im engeren Sinn, dass Erkenntnisse gänzlich ohne jede Erfahrung möglich sind. Die Wahrheit von Aussagen soll durch logische Deduktion aus wahren Voraussetzungen bewiesen werden. Dabei kommen nur solche Voraussetzungen in Frage, die unabhängig von jeglicher Erfahrung als Denknotwendigkeiten der Vernunft anzusehen sind. Kritiker werfen dem Apriorismus vor, dadurch eine „petitio principii“ zu begehen; d. h., es soll etwas bewiesen werden, das bereits als wahr vorausgesetzt wird. Johann August Heinrich Ulrich – Zeitgenosse Kants und Philosophieprofessor in Jena – kritisierte Kants Apriorismus in diesem Sinne. Kant blieb dabei, dass seine Philosophie fest auf den apriorischen Kategorien und Begriffen stehe.

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