Bezeichnungen für die Griechen

Für die Ethnie bzw. das Volk der Griechen gab es im Laufe der Geschichte verschiedene Bezeichnungen. Bis heute können viele dieser Namen als austauschbar betrachtet werden, so dass die Griechen zu den polyonymen (vielnamigen) Völkern zählen.

Die frühesten Eigenbezeichnungen finden sich in der Ilias und beziehen sich auf die Männer, die der argivische König Agamemnon gegen Troja führte (Achaier, Danaer, Argiver). Eine sehr alte Fremdbenennung hat sich – ausgehend vom griechischen Stammesverband der Ionier (altgriechisch Ἴωνες Íōnes, älter Ἰάωνες Iáōnes) – in zahlreichen Sprachen des Nahen Ostens und darüber hinaus erhalten und zeigte sich zuerst im altpersischen Jauna und dem hebräischen Jawan (יָוָן).

Die 480 v. Chr. bei den Thermopylen gefallenen Soldaten nannten sich dagegen bereits Hellenen (Έλληνες Héllēnes). Diesen Volksnamen übernahmen letztlich auch die Griechen der Neuzeit, nachdem er in den ersten Jahrhunderten des Christentums ein Synonym für „Heiden, Polytheisten“ geworden war. In der Spätantike nannten sich die Griechen daher meist Rhomäer (Ῥωμαῖοι Rhomaíoi „Römer“, bis heute altertümelnd gebraucht in der Verschleifung Ρωμιός Romiós). Die meisten europäischen Sprachen nutzen in verschiedenen Abwandlungen die aus dem Lateinischen ererbte Bezeichnung Griechen (von lateinisch Graeci). Heute lassen sich die Volksnamen der Griechen in den verschiedenen Sprachen im Wesentlichen auf diese drei Etyma Ίων (Íōn), Ἕλλην (Héllēn) und Γραικός (Graikós) – zurückführen, die ursprünglich jeweils kleinere Gruppen bezeichnet haben dürften.

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