International Boxing Association (Amateursport)

Die International Boxing Association (IBA; vormals Association Internationale de Boxe Amateure – AIBA) ist der ehemalige Weltverband des Olympischen Boxsports mit Sitz im Maison du Sport International in Lausanne (Schweiz). Der Verband war bis 2023 vom Internationalen Olympischen Komitee als Vertretung des Boxsports anerkannt und organisierte u. a. die alle zwei Jahre stattfindenden Amateur-Boxweltmeisterschaften der Männer und Frauen in den verschiedenen Alters- und Gewichtsklassen. Die IBA bestimmte darüber hinaus die international gültigen Regelwerke des olympischen Boxens und bildete Kampfrichter für internationale Wettbewerbe aus. Nach langjährigen Konflikten mit den Internationalen Olympischen Komitee und einer deswegen seit 2019 ausgesprochenen vorläufigen Suspendierung entzog das IOC am 22. Juni 2023 der IBA endgültig die Anerkennung als olympischer Sportverband.

International Boxing Association
(IBA)
Gründung 29./30. November 1946
Sitz Lausanne, Schweiz Schweiz
Zweck den Boxsport weltweit im Einklang mit den Anforderungen und dem Geist der Olympischen Charta zu fördern, zu unterstützen und zu regeln
Vorsitz Umar Kremlew (Präsident)
Mitglieder 196 nationale Boxverbände
Website www.iba.sport

Das ursprüngliche Wort „Amateur“ wurde absichtlich aus der Bezeichnung gestrichen, um damit den erweiterten Vertretungsanspruch des Verbandes zu unterstreichen, der sich nicht mehr auf das reine Amateurboxen beschränken wollte. Unter der Präsidentschaft des Koreaners Chin-Kuo Wu setzte sich die IBA das Ziel, unter ihrem Dach den Boxsport auf allen Ebenen und in allen Spielarten zu repräsentieren („To Govern the Sport of Boxing Worldwide in all its Forms“).

Zu diesem Ziel zählten neben der Fortführung des Olympischen Boxens die Etablierung einer eigenen Profiabteilung mit dem Namen AIBA Pro Boxing (APB) sowie 2010 die Einführung der internationalen Boxliga World Series of Boxing (WSB), in der nationale Teams aus der ganzen Welt in mittlerweile zehn Gewichtsklassen gegeneinander antreten. Die WSB, der sich fast 200 Verbände angeschlossen haben, vereint die besten olympischen Boxer, die ihre jeweiligen Länder vertreten.

Mit der Etablierung einer Profiabteilung unter dem Dach der damals vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannten IBA hätten neben Amateuren auch Berufsboxer Zugang zu den Olympischen Spielen gehabt. Die IBA stellte ihre Aktivitäten im Profiboxen jedoch nach einigen Jahren praktisch ein und gab 2019 die Profiabteilung schließlich auch offiziell auf. Der Versuch, unter der Führung des Verbandes Profiboxen einzuführen, wird unter anderem auch für die zeitweilige Überschuldung des Verbandes verantwortlich gemacht. Auch die World Series of Boxing (WSB) wurde 2019 wegen Verlusten eingestellt.

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