Aus guter Familie

Der Roman Aus guter Familie mit dem Untertitel Leidensgeschichte eines Mädchens von Gabriele Reuter erschien 1895 im S. Fischer Verlag. Er war der erste Bestseller in der Verlagsgeschichte und wurde bis 1931 in 28 Auflagen verkauft und in diverse Sprachen übersetzt. Hintergrund des Romans ist die Wilhelminische Ära in Deutschland. Der Roman wird der Epoche des Realismus bzw. des Naturalismus zugeordnet und gehört dem Genre des Gesellschaftsromans an.

Der Roman behandelt die gesellschaftlichen und politischen Probleme jener Zeit, vor allem mit Blick auf jungen Frauen im 19. Jahrhundert und im Kontext der „Mädchenfrage“. Er wird deswegen oft als literarischer Ausdruck der damaligen „Frauenbewegung“ verstanden und von der Forschung mit dem abwertenden Begriff der „Frauenliteratur“ in Verbindung gebracht.

Der Roman erzählt die Geschichte des jungen Mädchens Agathe Heidling, die nach ihrer Konfirmation zwar als erwachsene Frau gilt, sich aber im Leben einer „Jungfrau, Gattin und Mutter“ nicht zurechtfindet. Da es ihr weder gelingt, ihr Wesen mit den an sie gestellten Erwartungen zu vereinbaren, noch einen Ehemann zu finden, zerbricht Agathe nach und nach an den an sie gestellten sozialen Anforderungen. Sie endet krank und allein.

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