Auslautverhärtung

Auslautverhärtung ist ein Fachbegriff aus der Sprachwissenschaft, im Speziellen aus der Phonetik und Phonologie, und bezeichnet den Vorgang, dass Geräuschkonsonanten (d. h. Plosive, Affrikaten und Frikative) am Ende einer Silbe (also in ihrem Auslaut) ihre Stimmhaftigkeit verlieren und stimmlos ausgesprochen werden.

Dieses Phänomen ist kein Merkmal aller Sprachen, sondern existiert nur in bestimmten einzelnen Sprachsystemen, beispielsweise im nördlichen Deutschen, im Niederländischen und im Türkischen, nicht aber im südlichen Deutschen oder im Englischen. So wird etwa das Wort Rad im nördlichen Deutschen entgegen der Schreibung wie Rat [ʁaːt] ausgesprochen. Im Silbenanlaut bleibt hingegen die Stimmhaftigkeit der Konsonanten erhalten, etwa in Räder.

Die Auslautverhärtung ist eines jener sprachlichen Merkmale, die beim Erwerb der Muttersprache im Kleinkindalter unbewusst gelernt werden und in der Folge dem nicht fachkundigen Sprecher auch unbewusst bleiben. Das hat zur Folge, dass ein solcher die Auslautverhärtung beim Sprechen von Fremdsprachen auch auf jene überträgt, die dieses Phänomen nicht zeigen, was zum typischen ausländischen Akzent beiträgt.

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