Bücher der Könige

Die Bücher der Könige, Königebücher oder Königsbücher hebräisch מְלָכִים [mɘlaˈχim] א und ב sind ein Teil des Tanach und gehören hier zum Kanon der Neviʾim, genauer: hebräisch נְבִיאִים רִאשׁוֹנִים [nɘviˈʔim riʃɔˈnim], deutsch vordere Propheten.

Die Königebücher bilden mit den Samuelbüchern einen Erzählzusammenhang, der von den Anfängen des Königtums in Israel (Samuel salbt Saul) bis zur Begnadigung des letzten Jerusalemer Königs Jojachin in babylonischer Gefangenschaft reicht. Die Aufteilung des Stoffes auf ein Samuelbuch (Schemuʾel) und ein Königebuch (Melachim) lässt sich in der hebräischen Texttradition bereits in den Schriftrollen vom Toten Meer aufzeigen; die weitere Unterteilung in 1. Buch der Könige und 2. Buch der Könige erfolgte im Mittelalter. Beide Königebücher werden traditionell auf einer Buchrolle geschrieben, vgl. die Schlussmasora nach 2 Kön 25,30 . Die Erste Bombergische Rabbinerbibel (1517) hat zwei Bücher Melachim א und ב, ebenso spätere Drucke des Tanach.

Die griechische Texttradition der Septuaginta zählte seit der Antike vier Bücher der Königtümer. Das 1. Buch der Könige entspricht dem 3. Buch der Königtümer (ΒΑΣΙΛΕΙΩΝ Γ), das 2. Buch der Könige dem 4. Buch der Königtümer (ΒΑΣΙΛΕΙΩΝ Δ).

Die Einteilung der Königebücher in Kapitel geht wie auch bei den anderen Büchern des Tanach auf Stephen Langton (Anfang 13. Jahrhundert) zurück und wurde aus der Vulgata übernommen.

Im Babylonischen Talmud findet sich die Tradition, der Prophet Jeremia habe das Buch der Könige verfasst, während das Buch Samuel vom gleichnamigen Propheten niedergeschrieben worden sei: „Šemuél schrieb sein Buch, Richter und Ruth. […] Jirmeja schrieb sein Buch, Könige und Klagelieder.“

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