Bündnerschiefer
Die Bündnerschiefer sind kalkig-tonige Sedimente der Alpen, die während des Jura und der unteren Kreidezeit im penninischen Walliser Trog, einem Meeresbecken mittlerer Tiefe, und im ozeanischen Bereich der alpinen Tethys abgelagert worden sind. Aufgrund späterer alpiner Metamorphose handelt es sich dabei heute um Kalk-, Ton-, Glimmer- oder Kalkglimmerschiefer. Der Name leitet sich vom Schweizer Kanton Graubünden ab, in dem sie besonders häufig sind. In Frankreich werden sie als Schistes lustrés (Glanzschiefer) bezeichnet, in Italien sind sie ein Teil der begrifflich weiter gefassten calcescisti, wie sie auch im Apennin vorkommen. Abgelagert wurden die Bündnerschiefer im Penninischen Ozean, der sich zwischen dem Südrand der Eurasischen und Apulischen Platte befand und bei der alpinen Gebirgsbildung geschlossen wurde.