Banū Hāschim
Die Banū Hāschim (arabisch بنو هاشم, DMG Banū Hāšim), auch Haschimiten oder Haschimiden, sind ein weitläufiger Clan des mekkanischen Stammes Quraisch, der sich auf Hāschim ibn ʿAbd Manāf, den Urgroßvater des Propheten Mohammed, zurückführt. Als derjenige Clan aus dem mekkanischen Stamm Quraisch, dem der Religionsstifter angehört hatte, genossen die Banū Hāschim während der islamischen Geschichte lange Zeit eine Sonderrolle. So durften sie wegen ihrese besonderen Reinheitsstatus keine Zakāt annehmen, hatten dafür aber den Anspruch auf einen erheblichen Teil von Ghanīma und Fai'. Zu Mohammeds Zeit lag die Führung des Clans zunächst bei Hāschims Sohn ʿAbd al-Muttalib ibn Hāschim, dann nacheinander bei dessen Söhnen Abū Tālib ibn ʿAbd al-Muttalib, Abū Lahab und al-ʿAbbās ibn ʿAbd al-Muttalib. Die wichtigsten haschimitischen Familien der nachprophetischen Zeit waren die Tālibiden, also die Nachkommen von Abū Tālib, und die Abbasiden, die Nachkommen von al-ʿAbbās. Innerhalb der Tālibiden sind die Aliden der wichtigste Familienzweig. Sie werden von den Schiiten besonders verehrt. Während der späten Umayyadenzeit formierte sich mit der haschimitische Daʿwa eine Oppositionsbewegung, die danach strebte, die Umayyaden zu stürzen. Sie brachte im Jahre 749 die Abbasiden an die Macht.