Barotrauma

Ein Barotrauma („Druckverletzung“, aus griechisch βάρος báros ‚Schwere‘, ‚Gewicht‘, und τραύμα trauma ‚Wunde‘) ist eine Verletzung bzw. Läsion, die durch Änderungen des Umgebungsdrucks und dessen Auswirkungen auf luft- oder gasgefüllte Hohlräume und deren Hüllen bei Lebewesen einschließlich des Menschen verursacht wird.

Klassifikation nach ICD-10
T70.0 Barotrauma, Ohr
T70.1 Barotrauma, Nasennebenhöhlen
T70.2 Sonstige und nicht näher bezeichnete Schäden durch große Höhe
T70.8 Sonstige Schäden durch Luft- und Wasserdruck
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Neben dem Ausmaß der Druckänderung ist auch die Geschwindigkeit der Druckänderung für das Entstehen eines Barotraumas verantwortlich. Beim Menschen können alle luft- oder gasgefüllten Hohlräume und deren Umhüllung betroffen sein, unabhängig davon, ob die Hohlräume natürlichen, künstlichen oder krankhaften Ursprungs sind. Hierzu zählen Lungen, Mittelohr (Trommelfell), Nasennebenhöhlen, Karieshöhlen und gasgefüllte Hohlräume zwischen fest anliegenden Kleidungsstücken und Haut (zum Beispiel Taucheranzug oder Tauchmaske).

Entsprechend den betroffenen Hohlräumen werden verschiedene Formen von Barotraumata (oder Barotraumen) unterschieden. Im engeren Sinne werden mit Barotraumata Schädigungen (Druckanstiegsschäden) bezeichnet, welche durch die Exposition gegenüber Überdruck entstehen. Barotraumata entstehen aber auch durch Exposition gegenüber Unterdruck. Medizinische Bedeutung hat das Barotrauma mit unterschiedlichen Formen beim Tauchen, Fliegen, Wasserspringen und der maschinellen Beatmung. Auch die medizinische Anwendung von Überdruck (im Rahmen der hyperbaren Sauerstofftherapie oder Rekompressionsbehandlung) und Unterdruck können zu Barotraumen führen. Eine häufige Ursache beim Trommelfell ist die Ohrfeige.

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